Im Gegensatz zu ihren Klassenkameraden möchte Miko die Abschlussprüfungen der St. Mountain Academy of Fighters nicht mit Bravour bestehen, sondern mit schlechtem Ergebnis durchfallen, denn nur so kann sie an einen ruhigen Job im Innendienst gelangen, weit weg von der Front und dem Krieg gegen das Böse. Dies ändert sich jedoch, als sie feststellt, dass die Prüfung zu einem Kampf um Leben und Tod wird, und sie alles dafür tun würde, ihre Klassenkameraden zu retten. Darunter auch Luca und dessen Freunde, die ihr alles bedeuten, doch um sie zu retten, muss sie ihre geheime Gabe offenbaren.
Die Geschichte rund um Miko und ihre Jungs startet rasant zu Beginn der 1. Prüfung, auf die man als Leser/in genauso wenig vorbereitet ist wie als Schüler/in der St. Mountain Academy of Fighters. Anfangs ging alles sehr schnell und die Bildgewalt des Schreibstils riss mich genauso mit wie die Naturgewalt der ersten Prüfung. Dadurch brauchte ich jedoch auch einen Moment, um mich in der Geschichte zurecht zu finden und zu verstehen, was genau passiert ist, doch dadurch, dass es Miko genauso ging, fand ich das auch passend. (Im Nachhinein jedenfalls.)
Man kommt Miko von Anfang an sehr nah und erlebt verschiedene extrem Zustände mit ihr mit, sodass sie mir echt ans Herz gewachsen ist. An der Schule war sie immer die graue Maus, die sich im Hintergrund gehalten hat, um ja niemandem aufzufallen, was sich während den Prüfungen jedoch recht schnell ändert. Zu Beginn ging mir der Wandel fast ein bisschen zu schnell, doch durch die Geschichte hindurch hat es sich schön eingependelt . Auf unaufdringliche Art und Weise übernimmt sie die Führung, gewinnt an Stärke und Selbstvertrauen und wächst in vieler Hinsicht über sich hinaus, manchmal vielleicht auch etwas zu weit, was sie dann aus der Bahn wirft. Doch genau dadurch wirkte sie realistisch und ihre Handlungen und Gedanken nachvollziehbar.
Obwohl Mikos ‘Jungs’ Luca, Sascha und Toni ihr alles bedeuten, hätte ich mir gewünscht, noch etwas mehr über die drei und ihre Freundschaft zu erfahren. Genauso ging es mir auch mit dem Worldbuilding, das mir einerseits gut gefallen hat, aber andererseits auch etwas zu schwammig blieb, doch ich denke, dass sich das in den folgenden Bänden der Trilogie noch ändern wird, da hier der Fokus definitiv auf den Prüfungen lag. Und die hatten es in sich.
Die Prüfungen waren spannend, kurzweilig und ich wusste nie, was als nächstes geschehen würde. Den Schluss habe ich mir zwar so in etwa auch vorgestellt, aber wie man dorthin kam, fand ich einfach klasse. Die Kampfszenen waren super bildlich beschrieben und ich konnte alles wie in einem Film vor mir sehen.
Ich habe mit Miko und ihren Jungs mitgelitten und mitgefiebert, habe mich aber auch mit vielen anderen Nebencharakteren wie Sami und Raika, oder den ‘Russen’ angefreundet und hoffe, dass man von ihnen allen auch in den Folgebänden noch etwas hören wird.