Lena Hofmeisters Café war eher lauwarm und hat mich nicht überzeugt. Zu viel ‘Oberfläche’, zu wenig Tiefe und auch die handelnden Personen blieben irgendwie blass, trotz Handlung und Geschehen. Es scheint mir ziemlich bemüht und penetrant am Puls der Zeit sein zu wollen, entsprechend werden die angesagten Themen eingewoben, wie etwa vegane Küche, Homesexualität/Outing und Ausgrenzung, Naturschutz/Bauprojekt und Bürgerprotest… Der Titel wird, m.E., kaum eingelöst:
Da ist Frederike, neuerdings Teilhaberin am Café Sommerglück, das von Gertrude aufgebaut wurde. Frederike will neuen Schwung in die ‘alte Institution’ bringen - und nebst dem von Gertrude selbst gemachten Kuchen auch was Kultur hinein bringen. Da es von den Finanzen stimmen muss, kommt sie auf ‘Bücher, Lesungen’, was ihrem persönlichen Interesse entspricht.
Letztendlich landet ein Dichterclub bei ihr, dann nimmt unversehens ein Bauprojekt Fahrt auf und löst eine Welle von Protesten aus. Das ganze wird mit einer Liebesgeschichte ‘versüsst’, die recht ambivalent gelebt wird, bis sie doch noch etwas an Klarheit gewinnt.
Zwischenzeitlich wird ein Blinddate mit Büchern auf die Beine gestellt - und am Schluss liest eine bei einem Getränk ein Buch - doch das meiste geschieht dann doch ohne Buch und Café.
Das Buch selbst ist schon fast ‘liebevoll’ gestaltet, da die Abschnitte von einer Buch-Kaffee-Grafik geziert werden. Über den Kapiteln stehen Sprüche mit Bezug zum Thema Buch und Lesen - aber irgendwie nicht verbunden mit dem Kapitel.
Insgesamt eine durchzogene Bilanz….