Der Klappentext verspricht viel (hochspannendes Buch; mitreissend geschrieben) - und hält es nicht wirklich… Jedenfalls habe ich mich nach dem Zuklappen des Buches gefragt, warum diese Geschichte unter ‘Thriller’ läuft - ich empfand kaum Nervenkitzel und die Geschichte hatte mir zu wenig Drive…
Berry erzählt plätschernd-monoton - irgendwie auch kühl-distanziert - dadurch entsteht durchaus eine beklemmende Atmosphäre, die etwas Eindringliches, fast Suggestives hat - und doch lahmt es. Nach einem Drittel des ~ 360 Seiten-Buches wird’s mir kurz flau, als Tessa eine Entscheidung fällt und ich mich frage, ob das nicht ZU gewagt ist. Dann dümpelt die Geschichte ein weiteres Drittel vor sich hin… bis im letzten theoretisch Spannung aufkommen könnte - doch irgendwie ist es surreal: einfach mit zwei Maskierten mitgehen, ohne Gegenwehr ins Auto - das Verhör ist auch bald final gelöst - die Wachen überzeugt, die gleich die Anweisung der Entführten befolgen - die hauen ab ohne Verfolgung…
Dass es möglich sein soll, eine neue Identität als Totgeschriebene aufzubauen, ist für mich nicht nachvollziehbar - zu viele wissen vom Überleben - ob die tatsächlich dicht halten?!
Die Geschichte hat tatsächlich für mich zu viel Ungereimtheiten und überzeugt mich nicht wirklich! Zu Ende gelesen habe ich, weil ich immer hoffte, dass etwas passiert.
Doch worum geht’s?: Im Mittelpunkt steht Tessa, die bei der BBC arbeitet, dort am Bildschirm feststellen muss, dass ihre Schwester Marian anscheinend bei einem Raubüberfall abgelichtet ein Mitglied der IRA ist. Tessa versucht dies zunächst zu widerlegen - wird dann jedoch selber in eine unselige Geschichte hinein gezogen. Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie terroristische Gruppierungen rekrutieren und arbeiten, wie aber jegliche Organisationen auch infiltriert werden, um die jeweilige Gegenseite zu informieren - aus welchen Gründen auch immer. So gesehen hat es etwas lehrreiches und sicher auch interessantes.
Übrigens erzählt Tessa in der Ich-Perspektive und streut Gedanken über Finn, ihr Baby ein, das sie alleine erzieht. - Ist das ein Stilmittel - und was sollte es bezwecken??? fragte ich mich jeweils.
Ich bleibe zurück mit gemischten Gefühlen………