Inhalt vgl. Cover
Spannend ab dem ersten Kapitel! Und dies in Bezug auf die Struktur (Plot), die psychiatrisch-psychotherapeutischen Informationen ohne in die Fachsprache abzudriften und die verschiedenen Rollen im Berufsleben: die Hauptprotagonistin in ihrer Mehrfachrolle (Assistenzärztin, Ehefrau, Mutter, Freundin), ihr Chef (Mann) und der Leiter der Institution (Mann) sowie ihre Praktikantin. Zusätzlich spielt sich das ganze in meiner Nähe ab, teilweise sind die Ortschaften/Begebenheiten namentlich erwähnt.
Die Erzählweise ist flüssig und geschrieben aus der Sicht der Hauptprotagonistin. Damit konnte ich mich sehr gut in ihre Handlungsweise sowie ihr Verhalten, ihre Ängste und Unsicherheiten sowie ihre Entscheide hineinversetzen. Ein guter Einstieg (man*frau weiss gleich, worum es geht), kurze prägnante Sätze (aber etwas lange Kapitel) und eine für Laien verständliche medizinische Sprache.
Verschiedenes hat mich an meine Berufszeit, meine persönliche Situation erinnert. Verschiedentlich habe ich mich gefragt, ob die eine oder andere Situation resp. Verhalten immer eher typisch weiblich oder männlich bleiben werden (z.B. ein ausgesprochener Gerechtigkeitssinn, das Bedürfnis etwas auf den Grund zu gehen, auch wenn es nicht zum ureigentlichen Auftrag gehört - oder wie mein Kollege gerne sagte “it’s out of our scope” oder “it’s none of our business”).
Fazit: absolut empfehlenswert. Ich werde sehr bald ein zweites Buch von Esther Pauchard lesen. 🙂