Ich stimme mit den Kritiker ganz überein. “Fans von ‘Stolz und Vorurteil’ werden begeistert sein” (Independent). “Eindringlich und bezaubernd” (Guardian).
Das Buch ist aufgeteilt in 5 Teile. Vor allem im 1.Teil kommen einige Szenen aus “Stolz und Vorurteil” vor, jedoch aus der Perspektive von Mary. Sie ist die 3. Tochter, die Mittlere und fühlt sich weder zu ihren beiden älteren, noch den beiden jüngeren Schwestern dazu gehörig. Von ihren Eltern wird sie mehrheitlich ignoriert und von ihrer Mutter sogar herablassend behandelt, da sie nicht die Schönheit von Jane und Elisabeth hätte und auch nicht das lockere Verhalten von Kitty und Lydia. Im 2. Teil ist das eingetroffen, was bereits bei “Stolz und Vorurteil” die grosse Angst der weiblichen Mitglieder der Familie Bennet war, der Vater Mr. Bennet ist verstorben und so ist der ganze Besitz in die Hände von Mr. Collins gegangen. Mrs. Bennet kommt bei der Familie von Jane unter. Kitty hat einen geistlichen geheiratet und Mary versucht einen Platz in der Welt für sich zu finden. Sowohl bei Jane als auch Lizzy fühlt sie sich nicht wohl und auch nicht willkommen sondern nur toleriert. Dann fällt Mary ein, dass sie bei den Gardiners anfragen könnte. Bei ihnen waren Jane und Lizzy auch immer willkommen gewesen. Und so kommt es, dass sie eine freudige Zusage von ihnen erhält und sich auf den Weg nach London macht. In den restlichen Teilen des Buches lebt sich Mary bei den Gardiners ein. Sie blüht dort richtig auf, wird in die Familie aufgenommen und nicht nur toleriert. Mrs Gardiner geht mit Mary sogar einkaufen und kleidet sie vollständig neu ein. Mary lernt wieder zu ihren Gefühlen zu finden und nicht nur auf ihren Verstand zu hören. Nicht ganz unschuldig dabei ist Thomas Hayward, der ihr die Lyrik näher bringt. Doch ein weiterer Herr scheint ihr den Hof machen zu wollen.
Jane Austen hätte die Weiterführung ihrer Geschichte über die Bennet-Schwestern gefallen. Das Buch ist in der gleichen Sprache geschrieben und Mrs Bennet möchte man am liebsten Schütteln, weil sie weiterhin so oberflächlich dargestellt wird wie in “Stolz und Vorurteil”. Ein sagenhaftes Buch, welches ich bestimmt wieder einmal lesen werde, so wie ich es mit allen anderen Büchern von Jane Austen schon gemacht habe.