Knochensuppe spielt in der Zukunft (2064) und wir erleben eine Zeitreise ins 2019. Das Jahr 2019 erkunden wir durch den Blickwinkel verschiedenster Charaktere und erhalten so Einblick in diverse Gefühlswelten. Dies fand ich sehr erfrischend. Kim Young-Tak schafft es aber immer, dass man wieder zurück zum roten Faden findet und sich die Geschichte gut vorwärts bewegt. Auch der Titel wird aufgegriffen und ausführlich beschrieben, was mir sehr zugesagt hat.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass verschiedenste ‘Sidestories’ angeschnitten werden im Buch und alle zum Plot beitragen. Wir lesen also nicht unnötigerweise zwei Kapitel lang von einem Charakter (ich nenne bewusst keine Namen, um Spoiler zu vermeiden 😉 ) und er kommt nie wieder in der Handlung vor, sondern alles fügt sich zusammen. Der südkoreanische Schreibstil kann abschrecken und nicht gefallen, hier muss man seine Präferenzen kennen. Mir sagt ein etwas ungewohnter Schreibstil zu und ich fand mich schnell gut zurecht. Das einzige Manko sehe ich darin, dass wir doch auf einem ziemlichen Cliffhanger das Buch oder soll ich sagen Band 1 beenden. Viele Themen werden zwar im Buch wieder aufgegriffen und thematisiert, aber noch nicht vollständig dargelegt. Da ich nicht so ein Fan von Cliffhangern bin, gibt es daher ein Buch weniger von mir. Auch musste ich mich zu Beginn teilweise ein bisschen zusammenreissen, um weiterzulesen und in die Handlung hineinzufinden. Das liegt aber auch noch an den oftmals ähnlichen koreanischen Namen. Da ich nicht so vertraut bin mit der koreanischen Kultur und den Namen musste ich daher oft zurückspringen und noch mal nachlesen, wer denn jetzt genau am Sprechen ist…
Ein weiterer negativer Punkt ist das Frauen, abgesehen von einem Charakter eigentlich nicht repräsentiert sind im Buch. Alle Gedanken welche wir zu lesen bekommen, sind die von Männern.
Aber zusammengefasst:
Für Leser*innen welche auf Südkoreanische Literatur, etwas Sci-Fi und einen spannenden Plot (es geht immerhin um einen Mörder) mögen kann ich dieses Buch nur empfehlen. Wer aber Mühe mit einfacher/kindlicher Sprache und einem ungewohnten Schreibstil hat und gerne die Perspektive von Frauen liest, sollte es lieber liegen lassen 😅