Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei 😉
Ich habe schon x Dystopien gelesen und nach einer etwas längeren Pause hatte ich wieder mal Lust auf dieses Genre 😉
Spontan habe ich mich hierbei grösstenteils für die Hörbuchvariante entschieden und werde deshalb zuerst darauf eingehen. Für mich war es der erste Kontakt mit der Sprecherin und sie hat meiner Meinung nach einfach einen grandiosen Job gemacht.
Die leicht tiefe, erfrischende, lebendige, Stimme hat mich sofort in den Bann gezogen und für mich ist sie wie mit der Protagonistin verschmolzen Luisa Wietzorek war Ophelia. Aber auch bei weiteren Figuren ist es ihr mit ihrer variantenreichen, ausdrucksstarken Sprechweise gelungen den Charakteren Leben einzuhauchen es fühlte sich für mich an als würde ich einem Film lauschen, anders kann ich es nicht erklären 😉
Ab und zu habe ich allerdings auch zum Print gegriffen, um etwas noch genauer nachzulesen, vor allem wenn es um irgendwelchen technischen Kram ging….Lena Kiefer schreibt schnörkellos, auf den Punkt ohne ellenlange Beschreibungen, dennoch lebendig und vorstellbar. Unkompliziert und rasant, jedoch nie oberflächlich. Nur aus der Sicht der jungen ICH- Erzählerin zu lesen und für einmal keinen Perspektivenwechsel zu haben, fand ich äusserst angenehm.
Ophelia unsere Protagonistin war mir auf Anhieb sympathisch, was vielleicht auch an der grandiosen Vertonung lag… who knows….. Jedenfalls waren ihre Gedankengänge und Gefühle transparent dargestellt, ebenfalls nachvollziehbar und dies ohne, dass die Autorin zu endlosen inneren Monologen greifen musste. Ich mochte Ophelias rationale, jedoch nicht emotionslose Art, ihren trockenen Humor und ihren immer wieder zielgerichteten Blick nach vorne trotz allem.
Meine Meinung zu Lucien, dem männlichen Part in der Geschichte war hingegen etwas zwiegespalten, irgendwie konnte ich ihn nicht vollumfänglich einordnen, er wirkte zwar recht nett, aber mein Herz hat er nicht erobert 😉
Die weiteren Charaktere, die eine tragende Funktion spielten fand ich ausreichend ausgearbeitet und je nach Rolle mehr oder weniger sympathisch.
Jaa, es gibt also einen Love Interest, allerdings kam der für mich recht dezent und vor allem dramafrei daher, so dass ich gut damit leben konnte 😉
Wie weiter oben schon erwähnt bin ich ein grosser Jugend- Dystopie- Fan und habe entsprechend schon Einige gelesen. Dieses Buch hier deckt das typische Grundgerüst ab und das meine ich überhaupt nicht negativ. Im Gegenteil ich mag genau dieses Schema, denn darum geht es ja in dem Genre und die Autorin hat es für meinen Geschmack wirklich toll umgesetzt. Dieser “Kampf” zwischen hochtechnisierter Welt gegen ein analoges Umfeld hat mich sehr fasziniert und auch immer wieder zum nachdenken angeregt. Die Geschichte schreitet rasant voran, bleibt spannend, undurchsichtig mit der ein oder anderen Wendung und endet einem unglaublich fiesen Cliffhanger…. Weshalb ich ohne Unterbruch zur Fortsetzung greifen werde.
Ich vergebe hiermit gerne 4,5 Sterne und bin gespannt ob mich Band zwei ebenso begeistern wird.