Hochschullehrerin Marie kann es kaum erwarten, sich in ihr Feriendomizil in Masuren zu begeben: Ausspannen, Schwimmen, Gärtnern, Grillen, und selbstverständlich auch noch ein bisschen an einem beruflichen Projekt Arbeiten. Aber ihre Idylle wird jäh getrübt: Auf ihrem Grundstück wird die Leiche des örtlichen Geodäten Józef Koszak gefunden. Als Marie unter Mordverdacht gerät, beginnt sie mit ihren Freunden Staszek und Malgorzata zu ermitteln…
Erster Eindruck: Ein sehr schönes, stimmungsvolles Cover – mit einem unheilvollen Buchtitel.
Dies ist das Krimidebüt von Ella Sophie Lindow, dem Pseudonym einer deutschen Autorin, die als Dozentin an einer Hochschule arbeitet.
Der Urlaub beginnt für Marie alles andere als gut: Der Leichenfund ist das eine, aber dass sie dann auch gleich des Mordes verdächtigt wird, das andere. Und das alles, weil der Geodät – der Landschaftsvermesser – auf ihrem Grundstück zu Tode kam? Es ist dabei nicht hilfreich, dass es mit Józef aufgrund fehlerhafter Vermessungen zu Streitigkeiten kam. Wie Marie herausfindet, hatten auch andere Bewohner Probleme mit ihm – er scheint sich mit fehlerhaften Vermessungen selbst bereichert zu haben. Wie kann es sein, dass ihn niemand als vermisst gemeldet hat, obwohl er gemäss Rechtsmedizin schon zwei Jahre tot ist?
Für mich ist es sehr selten, dass ich lesetechnisch nach Polen komme. Die vielen Protagonisten sowie die polnischen Namen und Ausdrücke waren leider verwirrend. Die Beschreibungen von Örtlichkeiten und Situationen waren sehr ausführlich – was zwar zu einem guten Bild vor Augen führte –, aber manchmal auch zu ausschweifend. Mit den Protagonisten hatte ich so meine Mühe, so z.B. mit Marie: Es werden immer wieder ihre mangelnden Polnischkenntnisse erwähnt. Nach zwanzig Jahren Urlaubsaufenthalten und Besitz eines Eigenheims in einem fremden Land würde ich schon ein bisschen mehr lokale Sprachkenntnisse erwarten, auch wenn die Sprache schwierig ist. Oder Piotr: Er schien unbedingt die Schuldige in Marie sehen zu wollen, aus welchen Gründen auch immer. Aber dann wiederum war er sehr freundschaftlich und offen zu Marie – das habe ich nicht verstanden. Am besten gefallen haben mir der emeritierte Juraprofessor Staszek und dessen Freundin Malgorzata, ihres Zeichens Anwältin.
Mit einem Krimidebüt-Bonus gibt es von mir 3 Sterne.