Da gibt es diese Doku über ein Filmer:innen-Duo, das eine Doku macht über einen Schriftsteller, der ein Buch schreibt über ein Filmer:innen-Duo, das eine Doku machen möchte über einen Schriftsteller, der ein Buch schreibt. In einer dunkelblauen Stunde ist sozusagen das dazwischengeschobene Werk auf der Metaebene.
Klingt kompliziert? Ist es aber nicht. Der Leserschaft sei an dieser Stelle empfohlen, den eingangs erwähnten Film (Wechselspiel - eine SRF DOK Produktion) zu schauen, bevor das Buch zur Hand genommen wird. Das Wissen über diesen Film eröffnet einem beim Lesen dieses Buches einen komplett neuen Blickwinkel und ein mehrdimensionales Leseerlebnis. Da ist einerseits die eigentliche Geschichte im Buch. Andererseits sind da aber auch die Bilder und die Geschichte der Beteiligten. Man fängt an, auf verschiedenen Ebenen zu lesen, was wiederum dazu führt, dass man sich konstant in verschiedenen Tempi wiederfindet: Mal passiert ganz viel, die Protagonistin versprüht Unruhe; dann malt sie sich fröhlich-blumige Szenen aus, um im nächsten Abschnitt in einen trägen inneren Monolog zu verfallen. Das Hintergrundwissen der Leser:innen liefert dann noch zusätzliche Impulse und Zwischentakte. Und das alles in einer präzisen, unaufgeregten, schönen Sprache - ganz in Stammscher Manier.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wow!