Es ist mein erstes Buch, das ich von Lukas Hartmann gelesen habe. Und es berührt sehr tief.
Lukas Hartmann erzählt die Geschichte von Yver, einem 8jährigen Jungen, dessen Familie bei einem Autounfall ums Leben kommt. Yves ist der einzige Überlebende. Und es ist die Geschichte von Eliane Hess, Psychologin, die versucht, Yves zu helfen.
L. Hartmann versteht es auf meisterhafte, auf ganz subtile Weise, seine Leserschaft voll in den Bann von Yves Schicksal zu ziehen. Es geht um so viel mehr, als eine spannende Handlung. Es geht um Familie, die hochtoxisch sein kann. Um das Erleben von Familienbeziehungen, die wir uns gleichzeitig wünschen und denoch auf der anderen Seite zerreissen möchten.
Hartmann zeichnet seine Figuren dicht bis zur Schmerzgrenze. Yvees, den wir von aussen zu ergründen versuchen. Und Eliane, der wir, da sie das erzählend Ich ist, unmittelbar nah sind. Auch sie hat ihren persönlichen Hintergrund, der sich in das Jetzt mischt. Auch sie hat Probleme mit ihren beiden Töchtern Helene, die Jura studiert und der 16jährigen Alice, die vehement um ihren Freiraum kämpft. Es ist das Loslassen und gleichzeitig die enge Verbundenheit, die sie ausmachen.
Ein sehr empfehlenswerter und tiefgreifender Roman!