Eine Frau erinnert sich und erzählt eine Geschichte aus ihrer Jugend – oder DIE Geschichte ihrer Jugend, die angesiedelt ist in Fernost zu Zeiten der Kolonialgesellschaft. Der Vater verstorben mauert die psychisch labile Mutter ihre Kinder geistig ein, vergöttert dabei den ältesten Sohn, vernachlässigt aber sie und ihren anderen Bruder. Das Mädchen flieht in eine Affaire mit einem wesentlich älteren Mann, sie geniesst die Lust, sie geniesst es aber auch, sich von ihm schlecht behandeln zu lassen. Ihre Brüder ziehen Profit aus dieser Liebe (der Mann ist sehr reich), sie zeichnet von sich ein Bild einer gierigen Frau – und erkennt erst viel später, dass sie dem Mann wirklich von Herzen zugetan war. Da er kein Weisser ist, gerät die ganze Geschichte zum Skandal, die Familie hat in der Kolonie keine Zukunft mehr, kehrt nach Frankreich zurück, wo der Skandal nicht geringer ist.
Duras hat einen extrem dichten, klugen, thematisch vielfältigen und sehr sinnlichen Roman geschrieben.