Die Geschichte einer fiktiven Frauenexpedition auf der Suche nach dem historischen John Franklin ist spannend konstruiert. Die Spannung ergibt sich vor allem aus der abwechselnden Erzählung von der Expedition selbst und aus der Gerichtsverhandlung nach deren unglücklichen Ausgang.
Von John Franklin und den zwei Schiffen Erebros und Terror, die nach seiner letzten Polarreise 1847 als verschollen galten, hatte ich schon gehört. Aber ein zweites historisches Ereignis spielt auch noch eine wichtige Rolle. Es ist dies der verhängnisvolle Siedlertreck der Donner Party durch die Sierra Nevada 1846/47. Sie war mir kein Begriff und ich musste es nachschlagen, sonst hätte ich einiges nicht richtig nachvollziehen können, denn die Autorin hat sich doch einige Freiheiten genommen, was sie jedoch im Nachwort kurz erklärt. Es sind auch fast zu viele unterschiedliche Schicksale, die die Autorin hier in der Geschichte unterbringen will. Das geht ein wenig auf Kosten der Tiefe, aber es zeigt auch einfach die Vielfalt der menschlichen Charaktere und das fand ich wiederum sehr interessant.
Insgesamt also gute Unterhaltung mit Lerneffekt und aufgerundete vier Herzen.