Das Buch habe ich schon länger im Blick, einfach weil mich die Grundidee auch direkt angesprochen hat und für mich nach sehr viel Potential klang.
Man konnte auch direkt und einfach in die Geschichte eintauchen und wird auch ziemlich schnell von den Geschehnissen mitgerissen, die auch im Generellen dafür sorgen, dass die Storyline so einige Überraschungen mit sich bringt. Auch der Weltenaufbau ist wirklich gelungen.
Ausserdem mag ich die Rolle von Feder und Tinte und was sich dahinter eigentlich verbirgt, wirklich sehr. Die Idee ist wirklich schlau.
Das grosse Minus im Buch war jedoch die Tatsache, dass genau die Fähigkeiten Feder und Tinte selbst kaum im Fokus standen. Die Feder ist für das Schreiben und Enstehen des ganzen Landes verantwortlich und kann sich mit nur einem Satz verteidigen, weil sich alles ihrem Willen beugt und dennoch irgendwie auch nicht. Erst mal wird kaum etwas aufgeschrieben und wenn dann nur vereinzelte Sätze und dennoch lebt das Königreich weiter und erzählt so auch seine Geschichte (es ist nicht so, als würde die Zeit stillstehen, bis die Feder wieder schreibt, obwohl das ein unglaublich tolles Konzept wäre). Ausserdem kann die Feder ohne Probleme Angreifer zu Fall bringen, die auch handlungsunfähig bleiben, bis wieder etwas anderes geschrieben wird (also theoretisch auch für immer) oder Tote zum Leben erwecken, und gleichzeitig ist es der Feder nicht möglich, den wahnsinnigen Herrscher unter Kontrolle zu bringen.
Die Regeln, die für die Feder zählen sind völlig unklar. Ich habe nichts gegen Einschränkungen oder Konsequenzen von falschem Handeln, aber diese müssen auch eintreten und nicht immer nur vage erwähnt werden und gleich bei der nächsten Anwendung wieder völlig übersehen werden. Einfach den König umzubringen geht ja nicht (aus welchem Grund, wird auch nicht erklärt), aber einen Toten zum Leben zu erwecken bringt keine weiteren Probleme mit sich? Da geht für mich etwas noch nicht auf.
Es wäre schon vieles um einiges besser, wenn die Regeln klar wären. Leider hat die fehlende Bedeutung und Relevanz der Feder auf die Geschichte keinen guten Eindruck hinterlassen, obwohl die Idee selbst genial ist. Eigentlich hätte ich dem Buch drei Sterne gegeben, aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende und ich kann nur schwer hoffen, dass einige dieser unlogischen Aufbaue möglicherweise mit einem guten Grund so sind und alles noch erklärt wird. So gebe ich, mit grosser Hoffnung, dass alles besser wird und erklärt wird, dem Buch doch noch vier Sterne (sollte es nicht so werden, muss ich den einen Stern aber doch auch wieder abziehen).