Lys reist für einen Sommer zurück in ihr Heimatdorf, um dort so einiges aus Ihrer Vergangenheit aufzuarbeiten.
Hierzu kehrt sie in ihr Elternhaus zurück & möchte in der Firma ihres Vaters ein Praktikum Absolvieren.
Nebst dem, dass das ganze Dorf etwas gegen Sie zu haben scheint, wird sie ziemlich schnell mit der Abweisenden & kalten Art Ihres Vaters ihr gegenüber Konfrontiert. Dann scheint es auch noch so, dass ihr Vater ihr den Gut aussehenden Zane als Aufpasser an die Seite stellt. Umso näher sich die beiden kommen, umso mehr geraten beider Mauern ins Wacken, hinter welchen so manche Geheimnisse lauern.
Setting & Schreibstil hat mir beides sehr gut gefallen. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen, ohne dass mir beim Lesen von zu genauen Beschreibungen langweilig wurde. Ich stelle mir anhand des sehr bildlichen Schreibstils Alaska sehr, sehr schön vor. Gerne würde ich selbst an einen Ort wie Blackfish Bay reisen, sofern dieser natürlich existieren würde.
Die Protagonisten waren für mich sehr gut dargestellt, auch wenn Zane am Anfang etwas zu glatt auf mich wirkte. Ich hatte jedoch schnell die Ahnung, dass er mehr Tiefgang hatte, als uns Kira Licht am Anfang glauben lassen wollte. Beide machten eine Entwicklung durch, & auch die Art wie sie sich einander annäherten, war für mich im richtigen Tempo. Über Zane hätte ich gerne noch mehr herausgefunden, zb. was es mit diesen Untergrund-Kämpfen genau auf sich hatte oder wie es dann schlussendlich mit den Seawolves weiterging. Hierzu hätte ich mir einen Prolog gewünscht, welchen die beiden noch ein paar Monate später zeigen.
Nathan, Lys Stiefbruder, war mir interessanterweise von Anfang an sympathisch, obwohl ich diesen Gedanken im Mittelteil beinahe revidiert hätte. Schlussendlich bin ich Totaler Nathan Fan & fände es wunderbar, wenn er seine eigene Geschichte bekommen würde.. auch weil ich sehr gerne nach Blackfish Bay zurückkehren würde.
Das ganze Drama, dass die Dorfbewohner veranstalteten, ist für mich nach wie vor zu überspitzt dargestellt. Lys war 14 Jahre Alt & hatte gerade ihre Mutter verloren.. Ich denke, dass extreme Situationen auch extreme Reaktionen hervorrufen. Ebenso verstehe ich die Reaktion ihres Vaters diesbezüglich nicht.
Das Thema Umweltschutz/Tierschutz fand ich sehr gut dargestellt. Vor allem auch, dass diesbezüglich der Zweck nicht alle Mittel heiligt. Hier denke ich, könnte sich so mancher eine Scheibe von Zane abschneiden.
Alles in allem fällt Catching Feelings für mich in die Kategorie Wohlfühlbuch, welches mich vor allem im letzten Teil auch mit viel Spannung überraschte. Obwohl ich nicht davon ausging, dass die Autorin hier die Hauptprotagonistin sterben lassen würde, habe ich nicht mit dieser Wendung gerechnet.