Katherine schreibt medizinische Übersetzungen und Briefe und verdient sich in der Vorweihnachtszeit noch etwas mit dem Schreiben von Weihnachtsbriefen hinzu. Sie liebt die Weihnachtszeit und will das auch an ihre Nichten weitergeben. Ihre Schwester jedoch hat die Erziehungsmethoden des renommierten Kinderpsychologen Wynn Jeffries für sich entdeckt. Er vertritt die Meinung, dass sich Kinder frei entscheiden sollen und mit Phantasiefiguren wie dem Weihnachtsmann verschont werden sollen. Katherine ist von diesem Denken geschockt und findet den Erziehungsansatz untragbar. Als sie Wynn persönlich begegnet, kann sie ihm direkt und deutlich ihre Meinung sagen. Dass der Psychologe dabei ihr Herz höher schlagen lässt, damit hätte sie nicht gerechnet.
Der Klappentext versprach mir eine sehr kurzweilige Unterhaltung für die eher dunkle Zeit des Jahres. Der Einstieg schien meine Erwartungen auch noch zu erfüllen. Durch den angenehmen, leichten Schreibstil von Debbie Macomber taucht man schnell in die Geschichte ein, die erste Auseinandersetzung der beiden im Café ist witzig, man scheint das Ganze vom Nebentisch aus zu beobachten. Doch je länger die Geschichte geht, desto weniger glaubwürdig, chaotisch und manchmal fast wirr. Das weihnachtliche Gefühl blieb für mich komplett auf der Strecke, verwunderlich, denn Weihnachten scheint für Katherine doch eine wichtige Rolle zu spielen.
Ich mag Wohlfühlromane sehr, sich von den Geschichten einhüllen und für einen Moment aus dem Alltag herausziehen zu lassen. Diese Geschichte war mir allerdings viel zu konstruiert und aufgesetzt. Und auch wenn diese Art der Romane selten zu 100% realistisch sind, so ist dieser leider äußerst unrealistisch. Und als kleine Randnotiz: der Spitzname von Katherine ist K. O.. Darüber bin ich beim Lesen immer wieder gestolpert, kam mir doch jedes Mal K.O. vors innere Auge – schade. Auch hätte man aus den Konflikten, die sich aus der Umsetzung der Erziehungstipps in die Praxis ergeben, deutlich mehr machen können, wie auch aus dem Vater-Sohn Konflikt.
Highlight des Buchts ist ganz klar die vielleicht etwas kauzige, doch umso liebenswertere Nachbarin LaVonne.
Mein abschließendes Fazit: auch wenn ich den Schreibstil als sehr angenehm zum einfach „weglesen“ empfunden habe, war mir das Buch zu oberflächlich, die Figuren ohne Profil und die Geschichte leider viel zu konstruiert. Die 2 Sterne gibt es wegen der guten Lesbarkeit und der Idee für die Geschichte, die mehr verspricht, als sie halten kann.