Inhalt Als The Sheltering Sky (Himmel über der Wüste) 1949 zum ersten Mal veröffentlicht wurde, etablierte es Paul Bowles als einen der einzigartigsten und vielversprechendsten Schriftsteller der Nachkriegsgeneration. Seine verblüffend originelle Vision hat dem Test der Zeit standgehalten und die frühe Einschätzung von Tennessee Williams bestätigt: “Von den Büchern, die ich … von amerikanischen Autoren gelesen habe, scheint allein The Sheltering Sky den geistigen Abdruck der jüngsten Geschichte der westlichen Welt zu tragen.” In diesem klassischen Werk des psychologischen Terrors untersucht Bowles die Art und Weise, wie Amerikaner eine fremde Kultur begreifen, und die Art und Weise, wie ihr Unverständnis sie zerstört.
Die Geschichte dreier weltgewandter junger Reisender - Port Moresby, seine Frau Kit und ihr Freund Tunner -, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg in den Städten und Wüsten Nordafrikas herumtreiben, ist eine gnadenlose Darstellung der emotionalen Verwerfungen, die durch eine fremde Umgebung hervorgerufen werden. Die Amerikaner begeben sich auf eine verhängnisvolle Reise durch eine trostlose Landschaft und werden durch die unergründliche Leere und die unbarmherzige Grausamkeit der Wüste an die Grenzen der menschlichen Vernunft und Intelligenz getrieben. Unterwegs treffen sie auf eine Reihe rätselhafter Gestalten, deren unartikulierte Fremdartigkeit die Reisenden noch mehr von der Kultur, in der sie unterwegs sind, abschottet, so dass sich ihre heftigen Bindungen zueinander auflösen.
Meine Meinung Mir gefällt das Cover, es passt ausgezeichnet zum Inhalt der Reisegeschichte, deren Hauptthemen jedoch die Selbstsuche, die Entfremdung und die Einsamkeit sind. Mir gefällt der gepflegte und bildhafte Schreibstil des Autors, ich fühlte mich immer wieder mittendrin, konnte mir z.B. gut vorstellen, wie hilflos und unruhig die Hauptprotagonisten sich gefühlt haben müssen, als sie sich nicht verständigen konnten. Bewundert habe ich die Reisenden für ihre Akzeptanz der hygienischen nicht-gewohnten Verhältnisse sowie für das für sie ungewohnte und oft nicht-geniessbare Essen. Naiv empfand ich sie für ihre Reisen ohne Plan, ohne eigenes Fortbewegungsmittel.
Ich fand es etwas schwierig, in die Geschichte hineinzukommen, jedoch machte dieses Buch für mich nicht der Inhalt aus, sondern der philosophische Austausch zwischen dem Ehepaar sowie ihre ab und zu reflektierenden Überlegungen. Faszinierend fand ich auch ihre Wahrnehmung und Beschreibung der Umgebung sowie die Halluzinationen und sprachlichen Ausbrüche von Port während seiner Krankheit (Typhus). Interessant waren zudem die Gedanken von Kit beim Tod ihres Ehemannes Port.
Für die Geschichte (auch wenn sie mich berührt weil mein Vater genau in jener Zeit zwei Jahre in Marokko gelebt und gearbeitet hat) gebe ich 3 Sterne, für den sprachlichen Inhalt 5. Gibt 4. 🙂