Afrika in der Kolonialzeit zu erleben, war 1910 mit Sicherheit ein unsagbares Abenteuer. Als sich Ivory, einer jungen Engländerin, die Chance bietet, diesen unbekannten Kontinent zu bereisen, steht ihr Herz sofort in Flammen. Jung und voller Ideale verliebt sie sich in den gutaussehenden, begehrten Grosswildjäger Adrian. Schnell wird der frisch gebackenen Ehefrau klar, dass sie sich vor allem als tadellose Vorzeige-Gastgeberin um die Farm und sein Land kümmern soll. Zum Glück findet Ivy in Sanele einen treuen Begleiter und Verbündeten, der an ihrer Seite stets über sie wacht. In der Erzählung wird sehr schnell klar, welche Rolle eine Frau einzunehmen und auch welchen (Stellen)Wert die Völker und Kulturen Afrikas für die Weissen hatten. Die Missionierung, der Rassismus und das Töten von Tieren gehörten zur Selbstverständlichkeit.
Vielleicht will der Roman einfach zu viel auf einmal. Es soll ein Liebesroman sein, gleichzeitig aber auch einen historischen Einblick geben und über Grosswildjagt, Rassismus und die ungerechte Position der Frau berichten. Dafür fehlt es meiner Meinung nach an einer solide recherchierten Basis und vor allem Tiefe. Sowohl was die Liebesbeziehung als auch was die Schönheit dieses unbändigen Kontinents betrifft.
Schade ist ausserdem, dass der Umschlagstext viel zu viel verrät. So bleiben dann grosse Spannungsmomente aus und der Verlauf der Geschichte ist ziemlich absehbar.
Das Buch liest sich sehr leicht und ist unterhaltsam, aber wer sich Tiefgang und sprachlich raffinierte, bildliche Sprache wünscht, fühlt sich damit eher gelangweilt.