Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei😉
Es war einmal….vor langer, langer Zeit, da habe ich Band eins gelesen und war begeistert.
Ich bin ehrlich, ich hätte keine Fortsetzung gebraucht, für mich hätte man “ Der Märchenerzähler” gut als Stand Alone belassen können. Trotzdem war die Neugierde grösser 😉 hat es sich gelohnt???
Der Vorgänger war damals mein erstes Buch von Antonia Michaelis und weitere folgten, denn ich mag die Schreibweise der Autorin sehr gerne und sie hat auf alle Fälle einen Wiedererkennungswert. Sie schreibt wahnsinnig atmosphärisch, bildgewaltig, poetisch, zwischen den Zeilen und mit einer Mischung aus warm& kalt. Einfach einzigartig und ungewöhnlich und dies muss man sicher mögen. Wie schon im ersten Band wird auch hier wieder ein Märchen erzählt, welches sich durch die kursive Schrift abhebt vom weiteren Text.
Elias ist der eigentliche Protagonist, obwohl es natürlich noch viele weitere Charakter gibt, die auf die Handlung einwirken, wie Anna, ihre Eltern, Zara und ihr Bruder, Micha, Hajo um nur ein paar zu nennen. Die Ausarbeitung von Elias war gelungen, seine Gefühls und Gedankenwelt wurden präsent dargestellt. Die anderen Personen hingegen fand ich eher blass und nur solide gezeichnet, irgendwie verspürte ich da keine Emotionen, das fand ich gerade wegen all der dramatischen Momenten doch sehr schade.
Der ganze Aufbau ist eigentlich ähnlich wie im Vorgänger, weshalb unter anderem das Märchen für mich etwas von seiner Magie verloren hat. Ebenfalls wiederholen sich einige Thematiken und so konnte mich das Buch nicht von Beginn an abholen und fesseln, so ab der zweiten Hälfte raste ich dann aber nur noch so von Seite zu Seite und ich hatte wieder dieses Lesefeeling von Band eins. Wie Elias war ich verwirrt, was ist real was nicht, wer steckt dahinter, wie hängt das alles zusammen, wer weiss wieviel und warum… Fragezeichen über Fragezeichen. Zusätzlich ist die Atmosphäre düster, unheilvoll die Auflösungen schonungslos und grausam, definitiv also kein Buch für schwache Nerven!
Für mich kommt es nicht an den ersten Band ran, dafür gab es einfach zu viele Parallelen.
4,5 Sterne