Medusa lebt und wagt das Undenkbare: Sie klagt Poseidon und Athene, die an ihrem Schicksal schuld sind, vor einem Göttergericht an, um Gerechtigkeit zu bekommen, doch sie ahnt nicht, was sie damit alles in Gang setzt.
Geschichten über Götter gibt es wie Sand am Meer, doch keine ist so wie Verdammt lebendig: Medusa. In der Geschichte begegnen uns bekannte und unbekannte Gottheiten aus verschiedenen Mythologien, die von einer unbarmherzigen Seite gezeigt werden. Die Taten der griechischen Götter in den Mythen werden nicht beschönigt oder verharmlost, sondern so dargestellt wie sie sind, als Straftaten für die man vor Gericht gestellt werden kann.
In den ersten Kapiteln musste ich mich erst einmal in Medusas Welt, die ja eigentlich auch die unsere ist, denn das Buch spielt in Köln in der Gegenwart, zurechtfinden. Sobald der Prozess gegen die altehrwürdigen Götter dann startet, wurde ich in den Bann des Buches gezogen, sodass ich es kaum mehr weglegen konnte. Es werden so viele wichtige, ernste und auch traurige Themen angesprochen und realistisch dargestellt, obwohl ja auch Magie in der Geschichte eine wichtige Rolle spielt. Aber auch amüsante und leichte Szenen finden in der Geschichte ihren Platz, sodass eine gute Mischung zwischen Ernsthaftigkeit, Action und auch etwas Romantik entsteht.
Die Charaktere sind liebenswürdig und so realistisch als würden sie tatsächlich existieren. Vor allem Medusa und ihre Schlangen haben es mir angetan. Ich habe die Gespräche zwischen ihnen geliebt und konnte ein gutes Gefühl dafür entwickeln, welche Schlange wie tickt.
Verdammt lebendig: Medusa ist für alle zu empfehlen, die von Götterfantasy nicht genug kriegen können, sich aber auch einmal einen anderen Touch wünschen. Die Geschichte regt zum Nachdenken an, ist hochspannend und nimmt einen emotional mit. Eines meiner Jahreshighlights 2022.