Mein erstes Buch über Wikinger. Ich liebe die nordischen Legenden über Wikinger, deswegen musste dieses Buch her. Das Cover hat mich genau deshalb gecatcht und ich wollte es unbedingt lesen. Schon nur, weil eine weibliche Kriegerin die Hauptprotagonistin ist.
Eelyn ist die Tochter ihres Clan-Führers und hat Feuer und dem Hintern. Nicht umsonst steht sie an der Front mit ihrer besten Freundin. Stark, mutig und entschlossen kämpft sie gegen ihre Feinde, den Rikis, wie es seit Jahren zur Tradition wurde. Doch eines Tages traut sie ihren Augen nicht: während einem Kampf sieht sie ihren tot geglaubten Bruder, der für die Rikis und gegen ihrem Folk Aska kämpft. Wie ist das möglich? Wegen ihrer Neugierde beging sie einen Fehler, der ihr zur Verhängnis werden könnte. Doch sie würde ihr nie und nimmer verraten, so wie es ihr Bruder getan hat. Doch ihr Herz spricht da eine ganz andere Sprache.
Der Beginn war einfach nur actionreich. Wir sind mitten im Kampf und erleben Eelyn’s Kampffähigkeiten. Dann der Schock, als ihr Bruder plötzlich auftaucht und zum Feind gehört. Ich fieberte mit ihr mit, denn ich wollte genau so wissen, wie das möglich ist. Meine Neugierde und mein Interesse wurden schnell geweckt. Doch so schnell es kam, so schnell wurde es durch die Oberflächlichkeit ersetzt. Ich mochte die Idee sehr, wie zwei verfeindete Clan’s sich regelmässig bekämpften. Ich mochte auch die Settings der beiden Clans. Das wars aber auch schon. Es ist nur aus der Perspektive von Eelyn geschrieben, womit ich eigentlich keine Probleme hatte, aber ich erreichte sie einfach nicht. All die anderen Charaktere blieben ebenfalls flach. Es hätte mich sehr interessiert, wie der Hass entstanden ist und warum sie gegeneinander kämpften. Stattdessen wurde nur das nötigste aufgegriffen, so dass man einfach keinen Bezug fassen konnte. Ich fand das so schade… Der Schreibstil gefiel mir sehr gut, ich flog nur so durch die Seiten. Die Kampfszenen waren sehr blutig und actionreich, der Rest erreichte mich leider nicht. Ich wollte die Charaktere und ihre Hintergründe besser kennenlernen, dies hat mir persönlich sehr gefehlt. Eelyn ist eine taffe und starke Frau, ihr Bruder ein mutiger und starker Kämpfer. Beide mochte ich zwar, es reichte aber nicht, um mich in sie hineinversetzen zu können. Der einzige, der mich einigermassen erreichen konnte, war Fiske. Er hatte irgendwas, was mich anzog. Dennoch blieb auch er sehr oberflächlich. Das Ende war für mich vorhersehbar, obwohl hier eine Charakterentwicklung stattgefunden hatte. Von beiden Seiten des Clans. Hier kam Tiefe in die Geschichte, jedoch endete sie genau so schnell wieder.
An sich eine tolle Idee und ein toller Schreibstil. Das Potenzial wurde meiner Meinung nach jedoch nicht ausgeschöpft. Es hätte eine wahnsinnig tolle Geschichte sein können, wenn die Autorin mehr Tiefe eingebaut hätte, so dass man die Charaktere greifen und fühlen konnte. Mich hat es leider nicht erreichen können. Trotz dessen kann ich dieses Buch weiterempfehlen. Ich finde, es ist ein guter Start, wenn man eine Wikinger-Geschichte lesen möchte, die zwar actionreich, aber nicht zu brutal ist. Der Rest ist natürlich Geschmacksache.