Ich bin völlig begeistert vom Buch und hätte gerne noch ewig weitergelesen. Ich habe das Buch auf Weihnachten geschenkt bekommen und war etwas skeptisch wegen der vielen Preise und guten Kritiken. Ich hatte den Verdacht, dass das Thema “Geschlechtsidentität” und das Verwenden einer neutralen Sprache (vermeiden von Wörtern wie jedermann, man, etc) gerade sehr aktuell ist und es dazu beigetragen hat, dass Kim de l’Horizon den Schweizer und den Deutschen Buchpreis gewonnen hat. Aber das Buch ist so viel mehr als das, es ist ein bisschen eine Familiengeschichte, eine Geschichte der Sprache, ein persönliches coming-of-age, ein bisschen eine Geschichte des Feminismus und das alles in verschiedene Erzählformen verpackt. Ich werde dem Buch überhaupt nicht gerecht so wie ich hier schreibe aber mir fehlen die Worte. Es gibt so vieles was nachwirkt und zum eigenene Nachdenken anregt, über die Rolle der Frauen in meiner eigenen Familie, über das Verschweigen in der eigenen Familiengeschichte, über das soziale Konstrukt meines Geschlechter-Vertändnisses, über mein weisses und westlich geprägtes Geschichtsbild, etc. Sicher mein Highlight des Jahres 2022!