Das war jetzt wirklich eine Tortur. Nachdem ich Uganda nun selber zwei mal bereist hatte, war ich gespannt darauf, wie andere das Land und seine Leute wahrgenommen haben. Leider war die Auswahl der Lektüre ein Griff ins Leere. Die Leser:innen begleiten eine Europäische Entourage, die nach Uganda reist und ihr Upperclass-Hotel kaum verlässt. Sich aber stattdessen konstant die Birne zudröhnt und unglaublich viel raucht. Die Kapitel sind geprägt von unendlichen, dämlichen Dialogen - manchmal scheint es fast, der Autor wollte seinem Publikum das Erlebnis in Echtzeit nahebringen.
Verlässt die illustre Reisegruppe dann ausnahmsweise doch mal das Hotel, um im Schnelldurchlauf eine der vielen Sehenswürdigkeiten (die Quelle des Nils, einer der Nationalparks, Urwälder voller faszinierender Tiere…) zu besuchen, tun sie das immer mit viel Genöhle und null Respekt vor dem Fahrer, den Guides oder der Natur. Wenn nicht sofort ein Elefant auszumachen war, als man die Hauptstrasse Richtung Murchison Falls Park verlassen hatte, fand die ganze Reisegruppe das ganze Land langweilig und machten sich wieder auf den Rückweg ins Hotel.
Offensichtlich ist die Geschichte darauf ausgelegt, aufzuzeigen, wie unglaublich zentralafrikauntauglich die Gruppe war. Leider: absolut nicht lustig! Ich hab mich wirklich geärgert über dieses Buch. Die 2 Punkte gibt’s dafür, dass der Autor immer wieder geschichtlichen Hintergrund in die sonst völlig beknackte Erzählung einfliessen liess.