Café Leben ist ein herzerwärmender Roman über die Begegnung von zwei Frauen unterschiedlichen Alters und der sich daraus entwickelnden Symbiose zweier total unterschiedlicher Lebensgeschichten. Mit viel Feingefühl und Gespür für das Zwischenmenschliche entführt uns Jo Leevers in die Abgründe ungelebter Leben und ungenutzter Potenziale.
Der Roman ist zwar sehr stark mit Emotionen aufgeladen, driftet dabei jedoch nie Richtung Pathos ab, der den Roman sonst wohl der Glaubwürdigkeit beraubt hätte. So gesehen, ist es Jo Leevers gelungen, den schmalen Grat zwischen Emotion und Gefühlsdusselei zu bewandern, mit Bravour.
Der Roman liest sich flüssig und bleibt immer spannend. Man möchte gerne weiterlesen und mehr über die jeweiligen Protagonisten und deren Leben erfahren. Hinzu kommt eine Prise aus dem Krimi-Genre, die dem Roman noch einiges mehr an Spannung verleiht. Einen Punkt Abzug gebe ich lediglich, weil mir die Recherchefähigkeiten der Protagonistin Henrietta etwas gar suspekt vorkamen. Man findet zwar vieles im Internet, aber alles wohl auch wieder nicht.
Ohne zu viel zu verraten, bezüglich Story: ich empfehle dir diesen Roman, wenn du gerne gefühlsvolle Lebensgeschichten liest oder einen mal etwas anderen Generationen-Roman lesen möchtest.
Jo Leevers ist bereits dabei, den nächsten Roman zu verfassen. Ich bin gespannt, was sie als Nächstes zaubert.