Inhalt vgl. Cover
In elf Lektionen beschreibt der Enkel des geistigen und politischen Anführers der indischen Unabhängigkeitsbewegung was ihn sein Grossvater während zwei Jahren im Ashram in Indien über die Gewaltlosigkeit gelehrt hat. Die Erzählweise des Autors ist abwechslungsreich. Er verwendet Metaphern (Faden und Spinnrad) und macht Vergleiche (Wut = Elektrizität = Energie). Am Ende der eher langen Kapitel hebt er Weisheiten und Gedanken von Gandhi als eigenen Absatz kursiv hervor. Immer ein geeigneter Moment um Innezuhalten und über das Gelesene nachzudenken.
Ich konnte mich gut in das Kind Arun hineinversetzen. Aufwachsen als Nicht-Weisser während der Apartheid in Südafrika (das ich aus einem zweijährigen Aufenthalt gut kenne) und daher von vornherein benachteiligt, kommt auf dem Weg ins Erwachsenenleben erschwerend hinzu.
Im Alltag und insbesondere im Berufsleben wäre es so einfach, wenn wir uns nach den “fünf Säulen der Gewaltosigkeit” richten würden. Mit mehr Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl könnten wir vielen Konflikten vorbeugen. Auch wenn die Welt immer wieder im Kleinen ernten konnte, was Gandhi gesät hat, so ist es nicht genug (Taten von Martin Luther King, von Nelson Mandela, von Bill Gates oder die Black Lives Matter-Bewegung u.a.).
Mir persönlich hat dieses Buch nebst Neuem auch Bekanntes in Erinnerung gerufen, das ich durch meine Erziehung mit auf den Weg bekommen habe: Wem die Demut fehlt, der wird Menschen verachten, die es schwer haben. Interessant waren auch Aussagen wie “Bapuji (der Grossvater) würde Toleranz nicht nur als unangemessen bezeichnen, sondern als trennend”.
Fazit: Ein sehr interessantes Buch, das ich gerne Manager*innen empfehle.