Peter Grant ist noch frisch bei der Londoner Polizei und hat karrieretechnisch noch so einiges vor. Das sehen seine Vorgesetzten aber nicht ganz gleich und so soll Peter in eine Adminabteilung versetzt werden. Soweit kommt es aber dann doch nicht . Am Tatort eines grausamen Mordes nimmt Peter die Zeugenaussage eines Mannes auf, genauer gesagt eines Geistes, den offensichtlich nur Peter sehen kann. Und so wechselt er dann auch bald schon in die Division für spezielle Fälle.
Für mich hat dieser erste Band der Rivers of London Reihe alles, was ein gutes Buch braucht, damit ich es vorerst nicht weglege: Humor, tolle Figuren, Spannung und eine grosse Portion Selbstironie. Die Charaktere sind jede auf ihre eigene Art ausgearbeitet und spielen innerhalb der Geschichte gut zusammen. Besonders die Figur des Peter Grant ist besonders gelungen. Eigentlich ist er ein cleveres Bürschchen. Eigentlich auch ein dufter Typ. Und eigentlich wäre er an mehr als Freundschaft mit seiner Kollegin Lesley interessiert. Eigentlich - wenn da nur nicht die Realität wäre. Ich habe mich zwischendurch richtig schlapp gelacht über Peters Aktionen und seine inneren Monologe - toll!
Als bekennende Nicht-Fantasy-Fanin war ich anfangs etwas skeptisch von wegen übernatürlicher Geschehnisse und der magischen Figuren, welche die Geschichte prägen. Diese Zweifel haben sich dann aber auch rasch aufgelöst. Das Zusammenspiel zwischen der “normalen” und der magischen Welt Londons ist sehr gelungen und mehr oder weniger subtil gehalten. So hat man zu keiner Zeit das Gefühl in einer kompletten Fantasy-Welt gefangen zu sein, sondern gleitet angenehm zwischen Magie und Alltag hin und her.
Auch wenn das Buch schon 2011 erschienen war, ist Rivers of London für mich DIE Buchentdeckung des zweiten Halbjahres 2022.