Nach „Montags bei Monica“ hat mich dieses Buch von Clare Pooley wieder begeistert. Auch in diesem Roman sind es ganz unterschiedliche Protagonisten, die unter der Feder von Pooley entstehen und mit deren Lebenskrisen Leserinnen und Leser konfrontiert werden. Doch dies geschieht sehr hintergründig, denn zunächst sind die 6 Personen nur Fremde, die zufällig immer mit dem gleichen Zug pendeln. Wer diese Situation schon selbst erlebt hat, der weiß, dass man die Personen in einem solchen Pendlerzug zwar kennt, doch gar nicht weiß, was eigentlich hinter dem Mann mit dem grauen Anzug, dem Mädchen in Schuluniform oder der Person mit dem Buch steckt. Nur durch einen Zufall kommen sich die 6 Protagonisten näher, es entwickelt sich eine Freundschaft und sie tauchen in die Leben und Lebenskrisen der jeweils anderen Personen ein.
Pooley schafft es, die unterschiedlichen Charaktere so fein zu zeichnen, dass ich sie direkt wie in einem Film beim Lesen vor Augen hatte und entwickelt die Geschichte in einem angenehmen, flüssigen und direkten Stil.
Der Roman war eine wunderbare Leseauszeit, der mir viel Spaß gemacht hat. Er ruft dazu auf, hinter die Fassaden der Mitmenschen zu schauen und Unterstützung und gegenseitige Hilfe anzubieten. Auch macht die Geschichte Mut, nicht aufzugeben und zeigt, welche Kraft Freundschaft entwickeln kann.
Eine Leseempfehlung!