Die rebellische Hauptfigur Hornclaw ist so speziell wie ihr Beruf, denn sie ist eine 65-jährige erfolgreiche “Schädlingsbekämerin”, ihre Probleme aber ganz profan und wie die Autorin diese beschreibt ist kurzweilig, amüsant, symphatisch… schon fast erfrischend. Das Buch könnte vom Grundtenor ein Thriller sein, diese Elemente gibt es nämlich durchaus, ist aber letztlich so vielschichtig, dass es in kein Genreschema passen will und auch nicht muss. Genau das macht den Reiz an der Geschichte aus, die hart, stellenweise brutal und blutig daherkommt, aber auch sensibel und emotional, gespickt mit einem unterschwelligen, sehr, sehr schwarzem Humor. Der Leser begleitet Hornclaw durch die Wirren ihrer derzeitigen Situation und erfährt in Rückblicken wie sie zu ihrem außergewöhnlichen Beruf gekommen ist. Asiatische Romane sind gewöhnliche nicht meine Wellenlänge, doch hier wurde ich durchaus positiv überrascht.