Interesse an der Kunst der Taxidermie, also dem Präparieren toter Tiere? Und an ungewöhnlichen Geschichten? Dann kann ich “Der tanzende Berg” von Elisabeth R. Hager empfehlen.
Marie, die Protagonistin, hat vor einem Jahr ihr Leben in der Stadt, beim Radio, aufgegeben und ist ihrer Jugendliebe, Youni, wegen zurückgekehrt in die tiroler Heimat, wo sie die Arbeit ihres verstorbenen Onkels als Tierpräparatorin übernommen hat. Doch dann starb Youni. Ein Verlust, der tief sitzt und über den sie mit kaum jemandem reden kann. Bis die Butz vor ihrer Tür steht, just an dem Tag, an dem Marie für einen Haufen Geld einen Chihuahua ausstopfen soll.
Eine Geschichte über Heimat, Liebe, Verlust, Freundschaft und das Leben an sich, erzählt von einer allwissenden Erzählerin, beginnend am Ende und dann in Form eines Countdowns, während die eigentliche Handlung an nur einem Tag passiert.
Das liest sich fesselnd, wenn auch nicht unbeschwert, weil zu viele Schicksale doch tragisch verlaufen, aber Marie kann ihrem eigenen im entrückten Höhepunkt am Schluss doch Versöhnliches abgewinnen. Ein etwas anderer Roman, mit Figuren, die Ecken und Kanten haben und sich gegen die gewohnte Ordnung auflehnen und die ich genau deswegen lieb gewonnen habe.