Mit geistiger Wendigkeit gespickte britische Beziehungsgeschichte eines scheinbar unterschiedlichen Ehepaares, welches sich vor einer Paar-Therapie-Termin jeweils in einem Pub trifft.
Die Geschichte ist drehbuchartig, beinahe ausschliesslich in Dialogen geschrieben, so dass sich die knapp 160 Seiten wie im Nu lesen. Nick Hornbys Wortwitz ist unverkennbar, obschon es sich hierbei wahrscheinlich nicht um sein bestes Werk handelt. Aber ‘seine’ Themen wie Popmusik und Fussball blitzen wie alte Freunde kurz vorbei und man ist beinahe gezwungen, in Tom, einem arbeitslosen Musikjournalisten Mitte vierzig, seinen Alter-Ego zu suchen und in der Gerontologin Louise, Tom’s ‘untreuen’ Ehefrau, Hornbys Traum-Partnerin zu sehen, die ihm gleichsam mit intelligenter Schlagfertigkeit gewachsen ist. Reine Spekulation, aber: Wer bitte spricht im echten Leben unter diesen Umständen so miteinander?!?
Wie in klassischen Screw-Ball-Komödien treffen auch hier vermeintliche Gegensätze aufeinander, die mehr oder weniger gekonnt ausgetragen werden. Zwischendurch rauft man sich die Haare und fragt, was Louise an diesem Tom denn noch findet…Dies bleibt unergründlich; obschon die Dialoge einen wertvollen Hinweis geben können, was sie an ihrem schrulligen Noch-Ehemann finden kann 😉.
Für alle, die an ‘alltäglichen’, oft weniger harmonischen Beziehungskisten ihren Gefallen finden, werden an dieser kleinen Lektüre, fein gespickt mit (britischer) Situationskomik, auch auf ihre Kosten kommen.
Auch die Mini-Serie “State of the Union” von 2019, welche auf diesem Buch basiert, kann ich dem geneigten Lesepublikum empfehlen.