Mein erster Kontakt mit einem Computer überhaupt erfolgte im zarten Teenager-Alter in der Schule, als ich die Sekundarschule besuchte und der Apple MAC als Schulcomputer eingeführt wurde. Wir lernten am MAC die Textverarbeitung, den elektronischen Taschenrechner und das Zeichnungsprogramm kennen. Ich verliebte mich umgehend in den MAC. Leider schaffte Apple den späteren Sprung zum Gamer- und Entertainment-PC nicht gänzlich, weswegen ich dann einen Atari ST kaufte. Später besorgte ich mir auch den legendären Commodore 64, auf dessen weichen 5,25″-Disketten sehr viele Spiele und Programme Platz fanden.
Steve Jobs wurde am 24. Februar 1955 in San Francisco, Kalifornien geboren und starb am 5. Oktober 2011 in Palo Alto, Kalifornien, an einer Krebserkrankung. Als direkter geschäftlicher Rivale von Bill Gates gründete Steve Jobs im Jahr 1976 zusammen mit Steve Wozniak und Ron Wayne die Firma “Apple”. Zudem war er zu seinen Lebzeiten Geschäftsführer und Hauptaktionär der Firma Pixar Animation Studios und grösster Einzelaktionär der Firma Walt Disney Company. Steve Jobs gilt weltweit als einer der grössten Visionäre in der Geschichte des Personal Computers.
Die Geschichte:
Die Geschichte beginnt mit Steve Jobs Gründung von Apple und erkundet dabei auch andere Gefilde seines Lebens. Viele Höhen, aber auch Tiefen kennzeichneten den Werdegang von Steve Jobs. Die verschiedenen Führungswechsel in den Chefetagen von Apple führten in den Neunziger Jahren fast zu einer wirtschaftlichen Katastrophe. Erst als Steve Jobs wieder die Führung übernahm, konnte Apple wiederum an Boden gewinnen und die verlorenen Anteile auf dem Marktplatz zurück erwirtschaften. Als erste Firma überhaupt führte Apple mit dem Apple MAC den ersten Personal-Computer mit Maus- und Tastatursteuerung ein. Ein einfach zu bedienendes Gerät, bei dem man vergessen sollte, dass es sich dabei eigentlich um ein elektronisches Gerät handelt. Man konnte auf einer echten Desktop-Oberfläche Programme ansteuern und sogar eigene Zeichnungen mit Formen wie Kreise oder Rechtecke erstellen.
Auch der Bezug zwischen Steve Jobs und der Firma Pixar wird erläutert und viele Tatsachen, die man gar nicht mit Steve Jobs im Zusammenhang bringen würde, kommen ans Tageslicht. Steve Jobs war zudem begeistert von der Philosophie des Zen. Alles musste klar und einfach strukturiert sein, nicht nur was die Apple-PCs betraf, vielmehr strebte er sein ganzes Leben lang die Umsetzung des Zen’s an. Steves Ader für Design und sein Flair für das Einfache drängten ihn dazu, formschöne und für den User klare und einfach strukturierte Computer zu schaffen. Auch die Elektronik im PC-Innern sollte fein säuberlich strukturiert sein. Es ging sogar so weit, dass die Innenseite der Gehäuse lackiert werden mussten, um die Qualität der Geräte zu untermauern. Der Name MAC ist von der Apfelsorte Macintosh abgeleitet. Diese war die Lieblingsapfelsorte von Jef Raskin, der Mitglied des Macintosh-Designteams war. Lange zögerte Steve Jobs, den Namen für seinen innovativen Computer festzulegen, aber schlussendlich entschied er sich dann doch für Macintosh.
Steve Jobs Leben war auch von Drogenkonsum (vor allem LSD) gekennzeichnet, auf dessen Wirkungsweise er teilweise seine skurrilen und genialen Ideen zurückführte. Auch sein Essverhalten war sehr starken Zwängen unterworfen. Zum Beispiel suchte er manchmal lange Zeit nach geeigneten Orangensäften oder Gemüsesorten für seine langen Diäten.
Sein Schwarz-Weiss-Denken zog sich vom Essverhalten auch auf seinen, vor allem für die Apple-Mitarbeiter, teilweise als schwierig empfundenen Führungsstil. Steve Jobs war der Meinung, man müsse Feedbacks immer direkt und ohne Umschweife anbringen. Wenn er etwas als “Schrott” empfand, sagte er das der betroffenen Person direkt ins Gesicht. Die Kollegen, die mit Steve Jobs gearbeitet haben, erfanden für seine etwas abartige Arbeitsweise den Begriff “Apples Reality-Distortion-Field”. Dieser Begriff umschrieb Steve Jobs Fähigkeit, die bestehenden Realitäts-Gesetze zu umgehen. Steves “Spezialität” der Realitätsverfremdung oder Realitätsverdrehung, spornte nicht nur die Mitarbeiter, aber auch viele Apple-Partner zu Höchstleistungen an und führte dazu, dass Apple unter Steve Jobs Führung geniale Produkte wie das iPad oder das iPhone auf den Markt brachten. Alles wegweisende Produkte, die auch heute noch von bekannten Grossfirmen kopiert werden. Sogar Bill Gates äusserte sich beeindruckt von Steve Jobs immensen Innovationsgeist und dem immerwährenden Mut, neue Wege zu gehen.
Meine Meinung:
Die Hörbuchvariante wird von Frank Arnold in angenehmer und schon beinahe spröder Art und Weise gelesen. Die Geschichte über Steve Jobs ist sehr witzig, spannend und extrem inspirierend. Vor allem heute, wo sich viele Künstler oder sogar Firmenchefs auf gar keine Neuerungen mehr einlassen, kann man sich von Steve Jobs, respektive von der Geschichte Apples, ein grosses Stück Kuchen abschneiden. Das einzig, was ich als störend empfand, bei diesem Hörbuch war, dass man als Hörer den Eindruck bekommt, Steve Jobs hätte alle Neuerungen selbst erfunden. Beispielsweise das iCloud-System, das persönliche Daten im Apple-Netzwerk speichert statt auf dem lokalen PC, wurde oft als bahnbrechende Idee von Steve Jobs angepriesen. Es wird nur am Rande erwähnt, dass diese Idee vielleicht gar nicht seine eigene gewesen ist. Auch dass Apple viele Ideen wie das Desktop-Management (kennt man ja auch von Windows) eingekauft hat, wusste ich so nicht. Dennoch kommen viele Tatsachen ans Licht, auch über Firmen wie Hewlett Packard oder IBM, die mich überrascht haben. Ich selbst empfinde, nach dem Genuss des Hörbuches, Steve Jobs teilweise als Visionär, aber zum grössten Teil auch einfach als ganz grossen Glückspilz. Bekannte IT-Individuen wie etwa auch Bill Gates erscheinen mir eher als Freaks ihrer Materie, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren.
Die IT-Branche ist nach wie vor in einem Wandel. So muss es auch sein … dennoch werde ich Steve Jobs als wichtige Leitfigur am IT-Himmel vermissen. Das Hörbuch hat mir persönlich insgesamt vor allem auch viel Neues über die IT-Welt aufgezeigt.
Fazit:
Für Fans und vielseitig interessierte Computer-User ist das Hörbuch ein Muss. Auch Fans des Steve Jobs Charisma kann ich das Hörbuch oder das Buch wärmstens empfehlen. Die Lebensgeschichte von Steve Jobs ist bewegend, emotional und sehr aufschlussreich. Sie gehört in jede gut sortierte Sammlung.