Ein Bilderbuch, das mich vom ersten Reinblättern begeistert hat. Genial erzählt in Wort und Bild von Lorenz Pauli und Katja Gehrmann.
Nico mag den 6. Dezember nicht, denn da kommt der Nikolaus und wird ihm wieder erzählen, was er alles nicht gut macht. Dabei weiss Nico das längst, schliesslich sagen ihm seine Eltern das schon dauernd. Also beschliesst Nico, den Spiess umzudrehen und mal dem Nikolaus zu verklickern, was er nicht gut macht.
Die Anlage der zauberhaften Geschichte steckt bereits voller Humor. Kinder werden hier Ernst genommen, während Nico über sich hinauswächst. Der Wink mit dem Zaunpfahl für die Eltern erfolgt augenzwinkernd - und manche mögen sich an ähnlich lästige Nikolausbesuche in der eigenen Kindheit erinnert fühlen.
Katja Gehrmann erzählt die Geschichte mit ihren unnachahmlichen Illustrationen auf ihre eigene Art (wer sie noch nicht kennt, sollte sich unbedingt auch “Seepferdchen sind ausverkauft” besorgen). Mit wechselnden Perspektiven, zwischen mono- und pluriszenischen Doppelseiten changierend, malt und zeichnet sie mit kräftigen Farben ausdrucksstarke Szenen, von denen mich vor allem die winterlichen Waldillustrationen auf die Vorweihnachtszeit eingestimmt haben. Dabei spielt sie auch mit der Raumaufteilung und den Grössenverhältnissen. Toll sind auch die Details, wie die Mimik der Schokonikoläuse!
“Nico geht zum Nikolaus” ist eine Bilderbuchperle, die jedes Jahr auf’s Neue schmunzelnd angeschaut und erzählt werden kann und auf keinem Martinsteller bzw. in keinem Nikolausstiefel fehlen sollte. Ich konnte mich jedenfalls bei ihrem Anblick nicht beherrschen und hab sie prompt gekauft ;-)