Inhalt vgl. Cover
Im ersten Lese-Moment empfand ich die verschiedenen Geschichten als oberflächlich und unfertig, weil der Autor so viele Themen aufgreift, aber nie in die Tiefe geht. Die Geschichten liessen mich denn auch mit Verwirrung und Fragen (für die ich keine Antwort gefunden habe und in Gedanken, Mutmassungen etc. abgeschwenkt bin) zurück.
Ich mochte die Art seiner Gedanken, die mich zum Nachdenken anregten, z.B.
- “Der Satz wird nicht begründet, weil es für ihn keine Begründung gibt, so wie es für das Leben und das Weiterleben keine Begründung gibt” –> ist das so?
- “Die Traurigkeit verschwindet auch in ihm nie ganz, so wie sie im Leben nie ganz verschwindet” ist das so?
Ich mochte seinen «zurückhaltenden» Humor (der niemandem weh tut, nicht auf Kosten Dritter geht)
- In einer Geschichte thematisiert er die Vorurteile (alter Mann/sehr junge Geliebte, dabei ist es seine Enkelin)
- “Es kommt mir so vor, als würde ich nicht mehr so ganz an meinem Leben teilnehmen.”
- “Er hört sich an wie einer dieser Friseure, die auch dann mit der Schere klappern, wenn sie gerade keine Haare abschneiden.”
Das Cover hat mich nicht angesprochen. Es passt vielleicht zum Autor, aber nicht zu den verschiedenen Geschichten. Die sind nicht nur melancholisch oder schwarz/weiss.
Fazit: Ich weiss nicht, wem ich dieses Buch empfehlen könnte. Ich für mich fand es erfrischend, zwischen teilweise schwer verdaulichen historischen Romanen und einem Sachbuch ein paar Kurzgeschichten zu lesen.