Tom Hazard hat einen seltenen Gendefekt, sein Alterungsprozess erfolgt um ein Vielfaches verlangsamt im Vergleich zu seinem Umfeld. Er sieht heute aus wie Vierzig, wurde aber vor über vierhundert Jahren geboren.
Spannend und mit sehr viel Detail wird dieses Phänomen beschrieben. In verschiedenen Einschüben seines Lebens erleben wir Historisches hautnah, aber auch die mentale und organisatorische Herausforderung, der sich Tom während seines langen Lebens stellen muss.
Das Gedankenspiel ist sehr gut ausgearbeitet, die gesundheitlichen Auswirkungen und auch das Misstrauen von und gegenüber der Gesellschaft sind glaubwürdig beschrieben.
Dennoch hat die Geschichte ein paar Schwachstellen. Der im Klappentext beschriebene Plot rund um die Liebesgeschichte mit seiner Kollegin in der Gegenwart ist kaum mehr eine Randnotiz.
Ein weit essenziellerer Punkt in Toms Leben war und ist die Suche nach seiner Tochter. Und welche Rolle die sogenannte Gesellschaft hier einnimmt.
Leider wird die Geschichte sehr lasch aufgelöst, es scheint fast, als wäre dem Autor die Puste ausgegangen. Holprig, viel zu hastig. Zu viele Punkte verschenkt, schade.
Sprachlich ist die Erzählung leichtfüßig und flüssig zu lesen, eine gute Ferienlektüre ohne bleibende Erinnerung.