Es ist dies mein erstes Buch von Thomas Hürlimann das ich gelesen habe. Nun wundert es mich nicht mehr, dass der Zuger einer der bekanntesten Schriftsteller der Schweiz sein soll und dieses Buch in den Bestenlisten erscheint. Die Geschichte beruht auf eigenen Erfahrungen. Er besuchte das Gymnasium an der Stiftschule Einsiedeln. Es scheint auch der Grund zu sein, weshalb sich Hürlimann für diesen Roman ein Klosterinternat hoch in den Schweizer Bergen ausgesucht hat. Dass es schneit als die Mutter ihren elfjährigen Sohn, der als «Zögling 230» aufgenommen wird, abliefert, passt glänzend zur Kulisse und den Namen des Stiftes «Maria zum Schnee». die Dicke Klostermauern tragen ihren Beitrag zu einer mystischen und geheimnisvollen Stimmung bei.
Ein roter Diamant aus der Krone der Habsburger soll hier seit dem Zusammenbruch der österreichischen Monarchie im Jahr 1918 versteckt sein. Arthur, «Zögling 230» genannt, macht sich zusammen mit Freunden auf die Suche dieses wertvollen Edelsteins. Was dann passiert, lest selbst. Leider finde ich das Ende der Geschichte etwas gar stark in die Länge gezogen und gekünstelt.
Ein geheimnisvolles Zitat aus dem Buch (kein Spoiler): «Keiner von uns vieren besitzt die ganze Wahrheit. Um das Rätsel des Roten Diamanten zu lösen, würde es das gesamte Kleeblatt brauchen, alle vier Teile der Schatzkarte».
Fazit: Hürlimann versteht es glänzend autobiografisches mit Fiktion zu verknüpfen. Dieses Buch ist ein abenteuerliches, faszinierendes Lesevergnügen der speziellen Art.