Hannah Ahlander hat genug von Stockholm, nachdem ihr bei ihrem Job bei der Citypolizei übel mitgespielt wurde. Dazu kommt, dass ihr Freund sie aus der gemeinsamen Wohnung hinausgeworfen hat.
Sie nimmt kurzerhand das Angebot ihrer Schwester, eine Auszeit in deren Ferienhaus in Are zu verbringen, an. Ein Vermisstenfall, der sich nach ihrer Ankunft dort ereignet, lässt sie kurzerhand neue Arbeitsluft schnuppern. Die 18-jährige Amanda ist nach einer Party bei ihrer Freundin verschwunden und das Team in Are froh um Hannahs Hilfe.
Die 34 Jahre alte Polizistin Hannah Ahlander ist eine tolle Figur! Zusammen mit Polizeikommissar Daniel Lindstog von der Polizei in Are startet dieses Team in “Kalt und still” in eine neue Reihe. Ein neues Ermittler - Dreamteam wurde geboren und ich freue mich auf weitere Fälle!
Hannah ist sehr ehrlich und setzt sich nicht nur für Frauen, die Misshandlungen erleben, ein. Sie hat eine gute Nase für Ungerechtigkeiten und lässt nicht locker, bis diese aufgedeckt werden. Etwas, das ihr in Stockholm zum beruflichen Verhängnis wurde, denn ihr damaliger Chef mag keine aufmüpfigen Polizistinnen, die sich gegen Ungerechtigkeiten stemmen.
Die Autorin hat es nicht ganz geschafft, die richtige Länge bei der Einführung in die Figuren zu erwischen. Gerade die Probleme von Hannah mit ihrem Freund, aber auch die private Seite von Daniel sind etwas gar ausführlich. Daniel ist nämlich zum ersten Mal Vater geworden und das zehrt ordentlich an seinen und den Nerven seiner Freundin. Viveca Sten hat es jedoch hingekriegt, einen spannenden Fall aufzugleisen und verschiedene Erzählstränge logisch zu verknüpfen. Unvorbereitet hat mich die Identität des Täters getroffen. Auch wenn ich in dieser Beziehung komplett falsch lag, hat mir das Rätseln gut gefallen.
Zu Beginn empfand ich die Handlung als komplex, da kapitelweise neue Erzählstränge auftauchen. Doch schon nach 140 Seiten verbindet sich der düstere Prolog hervorragend mit der nachfolgenden Geschichte. Diese spielt mitten im tiefen Winter Schwedens und das Setting hätte meiner Meinung nach eindringlicher ausgebaut werden dürfen. Kalt und still, wie es der Titel so schön sagt, hätte die Autorin noch etwas tiefer und sorgfältiger rüberbringen dürfen.