Ted Nield hat in seinem Buch “Supercontinent” die geologische Geschichte unseres Planeten für Laien skizziert und aufgezeichnet. Das Thema ist viel zu komplex, um dieses Buch in einem Zug zu lesen. Besser, man arbeitet sich Kapitel um Kapitel weiter und lässt das Gelesene nicht nur auf sich wirken, sondern überdenkt es, vor allem, wen man sich nicht bereits im Vorfeld mit Biologie, Klima und Kontinentaldrift beschäftigt hat.
Dies ist genau der Punkt: Die Erde lebt in sehr langsamen Prozessen, dem sogenannten Erd Zyklen, von denen jeder etwa 500 Millionen Jahre umfasst. In einem Zyklus bildet sich jeweils ein Superkontinent und zerbricht wieder in Kontinente wie wir sie heute kennen. Diese Zyklen beeinflussen nicht nur das Leben auf der Erde, sie machen es überhaupt erst möglich! Und nicht nur das, Die Bewegungen der Kontinente bestimmen das Klima und die Möglichkeiten der Evolution. Ted Nield beschreibt ebenfalls die grossen Widerstände in der Wissenschaft gegen Erkenntnisse der Geologie, die zeitweise vehemente Ablehnung und Verleugnung der Kontinentaldrift. Heute wissen wir, dass in etwa 200 Millionen Jahren die Kontinente erneut in einem Superkontinent vereint sein werden. Es ist wenig wahrscheinlich, dass die Spezies des Homo sapiens dies erleben wird.
Wer “Supercontinent” liest, wird erkennen müssen, dass die Erde nicht für den Menschen geschaffen wurde!!! Die Erde ist nicht Teil unserer Geschichte, sondern wir sind Teil ihrer Geschichte. Das ändert gewaltig die Perspektive.
Neil Shield schreibt anspruchsvoll, dennoch sehr verständlich und es gelingt ihm mit leichter Hand, humorvoll zu sein. Ich habe “Supercontinent” in englischer Sprache gelesen. Für alle, die die Sprache auf diesem Niveau nicht beherrschen, nachdem das Thema als solches schon sehr komplex ist - es gibt eine deutsche Übersetzung.
Ein sehr empfehlenswertes Buch für alle, die sich mit Natur, Leben und unserer Zukunft auseinandersetzen.