“Eine Träne entwich ihr und rollte über ihre Wange, aber es war ihr egal. Dieser Junge verdiente so viel mehr als ihre Tränen. So viel mehr als leere Worte, die ihm eine bessere Zukunft versprachen. Wenn sie nur wüsste, wie sie ihm diese Zukunft geben könnte” Buchauszug S. 145
Inhalt:
Jane Linder steckt ihr ganzes Herzblut in ihre Arbeit bei Children’s Aid Society. Ihr größtes Anliegen ist es, die Heimkinder in ein liebevolles Zuhause zu vermitteln. Durch den anhaltenden Krieg, sind leider immer weniger Familien bereit Kinder bei sich aufzunehmen. Um auch alleinstehenden oder älteren Menschen eine Adoption zu ermöglichen, möchte Jane unbedingt den frei werdenden Direktorposten besetzen, um diese wertvollen Änderungen erwirken zu können. Leider ist sie nicht die einzige Interessentin für diesen Job. Ausgerechnet in der Zeit als sie als Verterin des Direktors waltete, gab es in der Buchhaltung Ungereimtheiten. Denen soll nun der Wirtschaftsprüfer Garrett Wilder auf die Spur kommen. Zu allem Übel möchte auch dieser sich auf die freie Stelle des Direktors bewerben.
Meine Eindrücke:
“Ein Heim voller Liebe” ist der zweite Band der neuen dreibändigen Serie aus der Feder von Susan Ann Mason. Diese Geschichte knüpft nur ganz lose an “Miss Rosetti und das Haus der Hoffnung” an und kann somit absolut ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Die Autorin hat einen ganz wunderbaren, vor allem warmherzigen Schreibstil, der sich sehr angenehm und flüssig lesen lässt. So brauchte ich auch gar nicht lange um in der Geschichte Fuß zu fassen. Die kurzen Kapitel gefielen mir wiederum sehr gut, sowie auch der regelmäßige Perspektivenwechsel zwischen Jane und Garrett. Frau Mason hat mit den Beiden zwei wunderbare und verschiedene Charaktere erschaffen. Beide schließt man sogleich ins Herz und man weiß gar nicht, wem man den begehrten Job mehr gönnen würde. Wie auch im echten Leben, bringen Jane und Garrett jeweils ihr Päckchen an Lasten mit. Vor allem Jane’s “unglückliche” Liebe zum Heimkind Martin spielt definitiv eine größere Rolle. Anfangs empfand ich das Grundgerüst der Geschichte als etwas zu simpel und klischeehaft. Und obwohl man sich den groben Ausgang der Handlung schon früh erdenken kann, erlag ich doch dem Charme der Geschichte und der Erzählkunst der Autorin. Der Weg zum Ziel war wunderschön. So konnte ich ein paar herrlich entspannende Lesestunden genießen. Im zweiten Teil des Buches nahm die Handlung tatsächlich noch etwas Fahrt auf. Ich wurde mit einer wirklich unerwarteten Wendung überrascht, welche einen guten Spannungsbogen aufbaute. Zum Schluss mischte Frau Mason sogar noch einen Hauch Dramatik bei, bevor sie ihren Buchfiguren ein wunderschönes Happy End bereitete. Grundsätzlich sagte dieses meinem Romantikerherz zu, obwohl mir eine Spur mehr Realität auch willkommen gewesen wäre. Der christliche Aspekt ist harmonisch und unaufdringlich eingewoben, so dass auch nicht gläubige Leser definitiv Freude an diesem Buch haben können.
Mein Fazit:
Diese warme und gefühlvolle Erzählung hat mir ein paar wunderschöne und entspannte Lesestunden verschafft. Mein Favorit der Reihe bleibt aber ganz klar “Miss Rossetti und das Haus der Hoffnung”. Nun bin ich schon auf den dritten Teil gespannt und hoffe, dass auch dieser bald in deutscher Sprache veröffentlich wird.