„Niemand weiß, dass du hier bist“, ist ein gut recherchiertes Buch. Es zeigt den Faschismus in Italien, den die Bevölkerung huldigt. Blind vor dessen Parolen, schließlich hat er viel für ihr Land verändert, besser gemacht, verehren sie ihren Duce. Die in die Handlung eingebauten Personen werden sehr wandlungsfähig beschrieben. Auch das typische Verhalten sich immer den Gegebenheiten anzupassen, kommt gut zum Ausdruck.
Aber im Mittelpunkt steht natürlich Lorenzo, der einem mehr und mehr ans Herz wächst. Er dem seine Ideale mehr und mehr zu schwinden beginnen, durchlebt einen Ablauf von Ereignissen, denen er teilweise hilflos ausgeliefert ist.
Die Autorin benutzt eine Sprache, die gut lesbar und verständlich einen schnellen Einstieg ermöglicht. Gräueltaten gehen nicht ins Detail, lassen aber viel Spielraum des Verstehens.
Wieder ein Buch, das Geschichte, eingebunden in einer einfühlsamen Handlung, gerecht wird. Sind es doch gerade diese unmenschlichen Ereignisse die nie in Vergessenheit geraten dürfen.
Nicolette Giampietro hat hiermit sehr gut beigetragen.