Hart, schnell und ehrlich: “Hund Wolf Schakal” ist das beeindruckende Debüt von Behzad Karim Khani.
“1993, bevor Kokain die Stadt überschwemmte und Geld ins Viertel brachte, fiel das Glück noch von LKW.”
Ende der 80er flüchtet Jamshid, Panzerdieb und ehemaliger Comandante der iranischen Revolutionäre, mit seinen zwei Söhnen, Saam und Nima, nach Deutschland. Welche Zukunft hält Berlin, Neukölln für sie bereit?
Beeindruckt haben mich die originellen sprachlichen Bilder, die unbarmherzige Erzählweise, in der Humor und reflektive Momente wie Oasen hervorstechen, und Saam, Nima und Jamshid, mit denen ich gelitten und gelebt habe. Mittendrin gibt es unzählige Anekdoten, die mich nicht loslassen, wie der Tag, an dem Jamshid, der, noch im Iran, auf seinen gefälschten Pass wartet, von der Polizei abgeholt wird, von ebendieser den gefälschten Pass ausgehändigt bekommt und auf dem Heimweg zwei Kilo Bücher auf dem Markt kauft, weil man Bücher an diesem Stand kiloweise kaufen kann. Oder wie Saam als Kind eine Wespe fängt, ihr einen Faden umbindet und sie als Haustier hält: Grausamkeit und gleichzeit eine kindliche Verzauberung liegen oft so nah beieinander in diesem beachtlichen Roman.
Für Fans von Fatma Aydemir und Ronya Othmann ist “Hund Wolf Schakal” ein Muss. Absolut lesenswert!