…das bietet Heike Dukens Familienroman «Denn Familie sind wir trotzdem».
Ich war mir zuerst nicht sicher, was ich von dem Roman erwarten sollte und bin nun völlig begeistert. Wie die Autorin zwischen den Figuren und den Zeiten wechselt, wie sie mal in der ersten, mal in der dritten Person erzählt und uns so einige Figuren näher bringt als andere, wie sie auch stilistisch wechselt und in Briefform, Tagebucheinträgen, Chatverläufen, erinnernd oder dialogreich schreibt, ist nicht nur unglaublich vielseitig, sondern auch stimmig und auf ihre Figuren bestens zugeschnitten.
Stück für Stück baut sie so die Geschichte von Ina Fux und ihrer Familie auf, die sich in vielen Teilen mit der Familiengeschichte der Autorin deckt. Vier Generationen kommen hier abwechselnd zu Wort, erzählen von Krieg, Schuld, Reue, den Versuchen der Wiedergutmachung und auch einfach von innerfamiliären und gesellschaftlichen Konflikten, die wir teils alle kennen.
Am schwierigsten zu lesen waren die Passagen über die Kindheit von Inas Vater und das Kapitel über Marie, deren Erbkrankheit dazu führt, dass sie während der NS-Zeit in einer Kinder«klinik» an Unterernährung stirbt.
Am meisten gelacht wiederum habe ich über den Satz: «Meine Ehe hat meine Genesung nicht überlebt.»
Ein Buch über das Leben, über die deutsche Geschichte, warmherzig und mit bewundernswerter Leichtigkeit erzählt. Ich freue mich schon auf die Besprechung mit meinem Buchclub.