Habt ihr euch auch schon einmal gefragt, wie es so wäre, auf den Mount Everest zu steigen und fast schon das Dach der Welt zu berühren? Die eisige Kälte, die frische und doch dünne Luft und der beschwerliche Aufstieg werden jedoch die meisten von uns davon abhalten. Menschen sind nun einmal nicht dafür geschaffen, auf dieser Höhe zu überleben. Und doch gibt es ein paar wenige unter uns, die sich das zutrauen. Genau in diesem Gebirge, dem Himalaya spielt dieses Buch. Nicht auf dem Höchsten der Berge, aber trotzdem auf einem der 14 Achttausender, nämlich dem Manaslu.
Cecily Wong, der Hauptcharakter dieses Buches, ist eine (nicht ganz so) erfolgreiche Sport- und Outdoor-Journalistin. Nach einem grossen Beitrag, den sie geschrieben hat, wird Cecily von dem zurzeit grössten Bergsteiger der Welt zu einer Besteigung des Manaslus hinzugeholt. Cecily ist jedoch nicht gerade bekannt dafür, dass sie es bei einer Wanderung bis ans Ziel schafft, wohl eher das Gegenteil. Trotzdem macht sich Cecily auf den Weg nach Nepal, nachdem sie all ihr Erspartes aufgebraucht hat, um sich vorzubereiten und die nötige Ausrüstung zuzulegen. In einer Gruppe von 10 Leuten werden sie den Berg erklimmen, denn nur am Ende, auf dem Gipfel, wird Cecily ihr Interview mit Charles, dem grossen Bergsteiger, bekommen. Doch nachdem im Basislager die erste Person stirbt, wird Cecily von einem anderen Journalisten darauf aufmerksam gemacht, dass sich ein Mörder am Berg befinden könnte. Die Polizei untersucht normalerweise keine Todesfälle über der 8000-Grenze, da es sich meist nur um Unfälle handelt. Somit würde ein Mord nicht einmal auffallen. Um Cecily herum haben alle das Gefühl, dass sie langsam paranoid wird und sich wohl die Höhenkrankheit «eingefangen» hat. Doch dann passiert ein zweiter Unfall und in der Nacht schleicht sich immer wieder jemand am Zelt von Cecily vorbei. Zudem ist ihr in der Nacht ein fremdes Zelt aufgefallen, dass nicht zu ihrem Team gehört, doch am nächsten Morgen ist es bereits wieder verschwunden. Vielleicht waren die zwei «Unfälle» doch nicht das, was sie sein sollten. Nicht ohne Grund nennt man es die Todeszone.
Als ich dieses Buch zum ersten Mal gesehen habe in unserer Buchhandlung, hat es mich unglaublich fasziniert. Ich bin ein grosser Fan vom Bergsteigen (auch wenn ich das aus persönlichen Gründen nicht mehr kann) und somit hat mich das Bergfieber voll erwischt. Da ich begeistert bin von Survival-Stories, dachte ich mir gleich, dass es etwas für mich sein könnte. Ich mag vielleicht nicht so viele Krimis lesen, aber diesen habe ich innert kürzester Zeit regelrecht verschlungen. Das Himalaya-Gebirge wirkt schon fast wie ein kleines Massengrab, vor allem da auch im Buch erwähnt wird, dass man auf dem Mount Everest immer wieder Leichen begegnet, die nie geborgen wurden. Ein guter Ort, an dem man einen Mord vertuschen kann, da wahrscheinlich die ganzen Berge als Tatort kategorisiert werden müssten.