Helena Rubinstein - ihr Leben, ihre Geschichte, ihr Wesen, Aufstieg, Erfolge - eine Wucht.
Helena Rubinsteins Leben, nimmt in ärmlichen Verhältnissen seine Anfänge. Schon als kleines Kind muss sie viel Arbeit verrichten, helfen, auf die jüngeren Geschwister schauen, im Krämerladen des Vaters mit anpacken. Ob nun ihre Gene oder die Prägung durch diese Umstände und die wenige Wärme, die sie erfahren hat, ursächlich sind für ihre Entwicklung …
Das Buch hat eine gewisse Faszination auf mich ausgewirkt. Ich finde, es beschreibt die Person Helena Rubinstein ausgezeichnet und auch die Entstehung und Entwicklung ihres “Imperiums”. Zielstrebig, hartnäckig bis aufs Äusserste. Mitgefühl für andere ist sehr dünn gesät. Ihre Mitmenschen sind vorwiegend Instrumente zum Zweck. Und nichtsdestotrotz hegt sie doch Sympathien. Das wird so gut beschrieben, dass ich eine rege Ablehnung verspürt habe und gleichzeitig unbedingt weiterlesen wollte. Mehr erfahren über die Weiterentwicklung von Beziehungen, vom Geschäft.
Es wird auch immer wieder gewechselt zwischen Schauplätzen aus den jüngeren Jahren der Protagonistin und jenen der alten Helena. Das geschieht meist sehr gut nachvollziehbar und spannend aufgebaut.
Dass der geschichtliche Hintergrund - immerhin hat Helena Rubinstein sowohl den ersten als auch den zweiten Weltkrieg erlebt - nur wenig zum Zug kommt, kann daran liegen, dass Helena sich nicht für Dinge interessiert, die nicht mit ihrem “Imperium” im Zusammenhang stehen und nicht mit ihrem Alter, ihrer Erscheinung. Vor allem anhand der Entwicklung von Mode und Fortbewegungsmöglichkeiten bekommt man etwas vom Fortschritt rund um sie herum etwas mit.
Einige Figuren traten eine gewisse Zeit prominent auf und kamen dann ohne eine Erklärung nicht mehr vor. Das war für mich manchmal irritierend. Die Welt der Kosmetik, Glamour interessieren mich nicht. Nichtsdestotrotz habe ich dieses Buch gern gelesen. Eine Horizonterweiterung ist es zweifellos. Gut geschrieben, angenehm und unterhaltend ebenfalls.