Mit “Anton und Nadjeschda” nimmt uns Kurkow auf eine Zeitreise nach Kiew im Jahre 1919, kurz nach dem die Rotarmisten an die Macht gekommen sind. Es ist eine düstere Zeit mit viel Unsicherheit und Elend und der Autor schafft ein sehr reales Bild, das unter die Haut geht. Mit Anton schaffte er jedoch einen ruhigen Charakter, der Stoisch die Schicksalsschläge hinnimmt, welche ihm gleich zu Beginn der Geschichte ganz schön den Boden unter den Füssen wegzieht. Zudem verleiht er mit seinem trockenen und pragmatischen Schreibstil der ganzen Geschichte einen gewissen Humor und eine Leichtigkeit, welche es dem Leser leichten machen, das ganze Elend zu verdauen.
Insgesamt eine sehr gelungener Roman in einem sehr interessanten Setting. Ich würde ihn auf jeden Fall empfehlen.