꧁Inhaltsangabe꧂
Stell dir vor du wachst auf, völlig desorientiert. An deinem Bett steht dein Ehemann Tim, überglücklich, dass du am Leben bist. Du, seine perfekte Ehefrau Abbie, wiederbelebt als eine künstliche Intelligenz. Wie kommst du in deinem neuen Leben zurecht? Wie reagiert die Welt auf dich? Und aus welchem Grund ist Abbie damals spurlos verschwunden…?
꧁Handlung꧂
Die ganze Handlung wird aus zwei Sichten erzählt. Zum einen haben wir die künstliche Intelligenz (KI) Abbie, die erwacht und die Welt um sich herum erstmal begreifen muss. Zum anderen wird auch aus einer anderen Sicht die Vergangenheit erläutert, damit man als Leser*in einen Eindruck von der ganzen Vorgeschichte bekommt.
Abbies Geschichte hat mich von Anfang an sehr in seinen Bann gezogen. An die “Du-Schreibweise” musste ich mich aber erst einmal gewöhnen. Im Nachhinein finde ich aber, dass das wunderbar gepasst hat. Wir entdecken also zusammen mit Abbie ihr “neues Leben” und stossen dabei auf immer mehr Ungereimtheiten. Ich fand es ungemein spannend mich genauer mit dem Thema “KI” auseinander zu setzen. Zum einen werden natürlich einige technischen Details beleuchtet. Dies wurde meiner Meinung nach genau im richtigen Masse thematisiert: Es wird etwas Hintergrundwissen vermittelt, ist jedoch ein Tech-Thriller. Ausserdem entstehen auch viele ethische Diskussionen über die Existenzberechtigung der KI Abbie, denen der Autor auch genügend Raum gibt.
Das andere grosse Thema, welches in “Tot bist du perfekt” aufgegriffen wird, ist “Autismus” genauer gesagt “Das Heller-Syndrom”. Danny, der Sohn von Tim und Abbie leider nämlich daran. Ich persönlich bin mit fast keinerlei Vorkenntnissen zum Thema ins Buch gestartet und hatte den Eindruck, dass Dannys Krankheit mit sehr viel Feingefühlt geschildert wurde. Der Autor zeichnet ein breites Bild, nicht nur von Danny, sondern auch von den schwierigen Entscheidungen, die die Eltern treffen müssen. Ganz zu schweigen davon, dass auch hier wieder moralische Diskussionen zum Thema Autismus, Normalität und Menschsein angestossen werden. Dieser Aspekt hat mir wiederum sehr gefallen.
Trotz dieser beiden Themen, die das Buch dominieren, hat es meiner Meinung nach auch nicht an Spannung und Thrill-Elementen gefehlt. Aber ja, hier erwartet euch kein klassischer Thriller mit Mord und Totschlag.
꧁Charaktere꧂
Mit der KI Abbie konnte ich mich relativ schnell identifizieren. Ich fand es faszinierend, wie sie sich in ihrer neunen Umgebung zurechtfindet und nach und nach auch eine Beziehung zu Tim und Danny aufbaut. Sie wirkte auf mich immer relativ “menschlich”, hatte aber durchaus auch sehr rationale Gedanken.
Tim war für mich lange Zeit sehr schwer einschätzbar. Einerseits schien er die KI Abbie über alles zu lieben, aber andererseits erkannte ich im Verlaufe des Buches auch einige Abgründe, die mich stutzig machten.
꧁Fazit꧂
Insgesamt hat mich “Tot bist du perfekt” ziemlich aus den Socken gehauen. Ich habe nicht im Entferntesten erwartet, ein Buch mit solch kontroversen Themen und dazu einem tollen Spannungsbogen zu lesen. Angehenden Leserinnen und Lesern würde ich aber ans Herz legen, euch zu überlegen, ob euch die Kernthemen KI und Autismus interessieren bzw. ob ihr offen dafür seid. Falls ja, dann könnt ihr euch auf einen packenden Spannungsroman freuen, der euch auch lange nach dem Beenden noch zum Nachdenken bringen wird.