Maeve, Sarah, Liz und Julie lernen sich im ersten Studienjahr an der Universität in Gallway kennen. Gemeinsam beziehen sie eine WG, werden Freundinnen und erleben gemeinsam Partys, durchwachte Nächte und Zitterpartien, ob sie die Prüfungen schaffen. Ein Wochenende im Cottage von Maeves Onkel reisst jedoch ein Loch in ihre Mitte. Ab da ist nichts mehr, wie es war, denn Sarah verschwindet spurlos.
25 Jahre später werden neue Spuren gefunden und diese reissen Maeve, Liz und Julie neu in den Strudel der Ungewissheit. Was ist damals mit Sarah geschehen? Lebt sie noch und ist einfach nur abgetaucht?
Die Geschichte wechselt von der Gegenwart in die 80er Jahre und zurück. Im Zentrum sind stets die vier Freundinnen als Studentinnen und in der Gegenwart drei der Frauen. Der Verbleib von Sarah, die die Vierte im Bunde war, ist in der Gegenwart immer noch ein grosses Rätsel. Diese Ungewissheit hat Maeve, Liz und Julie 25 Jahre lang beschäftigt und ich stelle mir das grauenvoll vor. 25 Jahre und die Freundinnen wissen bis heute nicht, was mit Sarah geschehen ist. Das hat meine Neugier so richtig angestachelt. Ich musste einfach wissen, was genau damals vor 25 Jahren passiert ist. Ein Hauch Krimi lag das ganze Buch über in der Luft.
Sehr spannend fand ich auch zu erfahren, was aus den ehemaligen lebenslustigen Studentinnen geworden ist. Ob und wie «der Ernst des Lebens» sie eingeholt hat und ob ihre Liebschaften in dieser Zeit das Erwachsenwerden überdauert haben. Der Teil, der in den 80er Jahren handelt, ist geprägt von der damaligen Zeit. Ungewollte Schwangerschaften sind ebenso ein Thema, wie Homosexualität, beides verpönt und anrüchig. Die vier Studentinnen lassen es ordentlich krachen und Partys, Drogen, aber auch existentielle Sorgen prägen ihr Studium.
Die Autorin hat es geschafft, jeder der vier Frauen unvergleichlich zu charakterisieren. Obwohl jeweils der Name der jeweiligen Figur, die im Kapitel im Mittelpunkt steht, bei Kapitelbeginn notiert ist, hätte es dies nicht gebraucht. Sehr schnell konnte ich die gewissenhafte Maeve, die einen Hand zum Kommandieren hat, von der labilen Julie oder der pragmatischen Liz unterscheiden. Sarah, die von ihren Eltern zum Studium der Pharmazie gezwungen wird, konnte ich weniger fassen. Was schlussendlich nachvollziehbar wird, da sie in der Gegenwart nur noch durch Erzählungen ihrer Freundinnen teilnimmt.
Diese Geschichte ist geprägt von Entscheidungen, die manchmal acht und sorglos gefällt werden und deren Folgen fast ein ganzes Leben lang nachwirken. Etwas, was Maeve, Liz und Julie zu spüren bekommen haben.