Die Geschichten rund um Ijon Tichys Reisen durch Zeit und (Welt)Raum gelten als Klassiker im SciFi Genre, was ich als absolute SciFi Novizin nur schwer beurteilen kann. Nach der Lektüre der Sterntagebücher kann ich aber sehr gut nachvollziehen, wie dieses Werk zu einem Klassiker werden konnte.
Das Buch ist in diverse, mehrheitlich voneinander unabhängige, Geschichten unterteilt. Sprachlich eher komplex daherkommend und zudem in einer Welt, in der ich mich erst zurechtfinden musste, fiel mir das Lesen nicht besonders leicht. Dies ist durchaus nicht negativ zu werten, sondern soll mehr dahingehend ausdrücken, dass das Buch für mich keines war, das man mal so locker flockig zwischendurch nach dem Feierabend liest, sondern ich mir bewusst Zeit nehmen musste, um das Geschriebene wirklich aufnehmen zu können.
Und das hat sich auch gelohnt. Neben dem, dass sich mir völlig neue, phantasievolle Welten eröffnet haben, bot Ijon Tichy auch sehr viel Stoff zum Nachdenken. So werden philosophische Themen und Gesellschaftskritik sehr gekonnt - und manchmal auch sehr offensichtlich - in die einzelnen Reiseberichte eingeflochten. Inmitten fremder Sphären und ferner Planeten hält uns Lem absolut weltliche Themen vor Augen, die bis heute kaum an Relevanz verloren haben. Sei dies die Problematik der Atommächte oder das menschliche Verhalten, wenn es darum geht, seine eigene Haut zu retten.
Ich vermute, dass ich mir mit der Wahl von Lems Sterntagebücher nicht den einfachsten Einstieg ins SciFi Genre ausgesucht habe. Dennoch war ich sehr angetan und habe das Buch mit einer gewissen Faszination gelesen. Es war den Versuch definitiv wert!