Andrej Kurkovs Protagonist Samson ist nach der Ermordung seines Vaters auf sich alleine gestellt. Ausserdem hat er im gleichen Überfall ein Ohr verloren. Dass ihm der Verlust seines Ohres aussergewöhnliche Hörfähigkeiten verleiht, was ihm bei der Aufklärung von Mordfällen eine grosse Hilfe ist, ahnt er zuerst noch nicht.
“Samson und Nadjedscha” spielt sich anfangs des 20. Jahrhunderts in Kiev ab und bietet die Chance, Lücken im historischen Wissen zu schliessen. Persönlich konnte ich sehr viel beim Lesen lernen.
Kurkows Sprache ist ein Genuss. Mir gefällt, wie er den Alltag zelebriert. Zwischen Samson und Nadjedscha bahnt sich eine zarte Liebesgeschichte an, ohne in Details zu gehen. Manchmal ist weniger mehr.
Für eine Leserschaft, die wie ich, atypische Kriminalromane liebt, ist “Samson und Nadjeschda” ein “Must read”.