hans-peter-wicki Linden Hills wird gegründet von einem schwarzen Mann, der einem weissen Mann Land an der Seite einer Hochebene abkauft. Noch belächeln die Farmer den schwarzen Sonderling, der dieses unfruchtbare Land direkt neben dem Friedhof gekauft hat. Dann zieht Luther Needed ein Bestattungsunternehmen auf. Er baut sein Haus. Er baut mehr Häuser, und er gründet eine Grundstücksgesellschaft, die beginnt, die Linden Hills zu bebauen und an sorgfältig ausgewählte Familien zur Nutzung im Baurecht zu verkaufen. Die Neededs bestatten, vermieten und gebieten über Linden Hills mit wenigen Ausnahmen. Über Generation wächst Bedeutung der Gegend am Tupelo Drive, Wohlstand zieht ein. Wer hierher zieht, hat es zu etwas gebracht. Luther Needed III betreibt wie seine Vorfahren ein Bestattungsunternehmen, hat eine Frau und ein Kind. Ein Kind, dass so wenig Needed ist, dass er es kaum erträgt. Als das von seiner Frau vergötterte Kind stirbt, spitzt sich das Drama zu. Da sind noch zwei junge Männer, die in der Nachbarschaft Gelegenheitsjobs machen. Ihnen läuft Luther immer wieder über den Weg. Und während Lester, der eine der Beiden, nichts ahnend die Hand nicht beißen möchte, die ihn füttert, spürt Willie instinktiv, welche dunkle Kraft vom generösen Bestatter ausgeht. Dieses Buch überascht durch ein fulminantes Ende. Gloria Naylor ist eine beeindruckende preisgekrönte Erzählerin, deren Werke neu aus dem Amerikanischen übersetzt werden, zum Teil zum ersten Mal. Sie überzeugt als erzählerische Naturgewalt in der Tradition schwarzer Autorinnen wie Toni Morrison, der es gelingt, die seelische Verwahrlosung hinter der gepflegten Fassade im wachsenden Wohlstand von Linden Hills so tiefgründig wie doppelbödig zum Thema diese Romans zu machen.