Mit der Pension «Nordwind» auf Rügen hat sich Linda einen Traum erfüllt. Sie liebt die Insel und für sie war immer klar, dass ihr Wunsch eine Pension zu eröffnen, sich irgendwann einmal erfüllen wird.
Die Pension läuft gut…so gut, dass sich Linda Zeit am Strand und am Meer regelrecht erkämpfen muss. Dann ist da auch noch ihr Freund Markus und Linda träumt von einer eigenen Familie. Doch immer grösser werden ihre Zweifel, ob Markus der richtige Mann für sie ist. Mitten in diesen zwiespältigen Gefühlen quartiert sich Paul in ihrer Pension ein, der bisher immer mit seiner Frau Urlaub auf Rügen gemacht hat. Linda verliebt sich Hals über Kopf in ihn, obwohl diese Liebe wohl zum Scheitern verurteilt ist. Denn Paul kann seine verstorbene Frau nicht vergessen…
Die Geschichte handelt auf der Insel Rügen und die Stimmung am und auf dem Meer wird sehr bildlich beschrieben. Die Pension «Nordwind» empfand ich als so schön, dass ich mir prinzipiell dort einen Urlaub vorstellen könnte. Prinzipiell, was die Örtlichkeiten betrifft … mir wäre allerdings die Pensionswirtin Linda zu aufdringlich. Sie hat den Hang sich in die Angelegenheiten ihrer Gäste einzumischen und das möchte ich auf keinen Fall im Urlaub erleben müssen. Mir ist Anonymität im Urlaub lieber, als eine Pensionswirtin, die ihre Gäste auf Schritt und Tritt verfolgt, um zu plaudern. Doch irgendwann ist Linda ja dann mit ihren parallellaufenden Liebesgeschichten beschäftigt und gibt die Verantwortung für die Pension mehr und mehr an ihre Angestellte ab.
Alle paar Kapitel sind Briefe von Paul eingefügt. Diese Briefe gehen an seine Frau Paula und sind sehr berührend. Bei jedem Brief ändert sich die Gefühlslage von Paul ein bisschen mehr und zwei Liebesgeschichten berühren sich auf eine romantische und wunderbare Art und Weise. So beginnt die Story zum Beispiel mit einem Liebesbrief, der nicht nur eine Erinnerung an eine grosse, sondern auch an eine vergangene Liebe ist und endet mit….doch lest selbst.
Die Liebesgeschichte ist vorhersehbar und vieles fügt sich sehr einfach zusammen. Auch eine Familienzusammenführung und ein neues Projekt, das Linda und Paul verfolgen, geht ohne grosse Probleme über die Bühne. «Jeden Tag ein bisschen Meer» ist eines dieser Bücher, die in erster Linie unterhalten sollen, ohne dass seitenweise Probleme gewälzt werden. Es ist jedoch auch ein Buch mit einer Handlung, die eher oberflächlich bleibt und nicht sehr in die Tiefe geht. Ich habe mit gut unterhalten gefühlt und reihe dieses Buch in die Kategorie “Unterhaltung ohne viel Tiefgang” ein.