Papa reaches across his desk to still my hand. “The evil in the world now will be stronger still before this is all over, my Olga,” he says. “But remember, it is not evil that conquers evil, but love.”
In The Lost Crown (es gibt keine deutsche Übersetzung) lässt Sarah Miller die vier Romanow-Schwestern Tatiana, Olga, Maria und Anastasia zu Wort kommen. Jedes Kapitel ist aus einer anderen Sichtweise geschrieben.
Bevor ich The Lost Crown angefangen habe zu lesen, war ich skeptisch: Ist es der Autorin gelungen, die vier Schwestern realistisch darzustellen? Und wie sieht es mit dem historischen Kontext aus?
Zudem befürchtete ich auch, dass die Autorin noch eine Romanze in die Geschichte eingebaut hatte (wie das ja oft der Fall ist).
Aber meine Befürchtungen lösten sich schon nach den ersten paar Seiten in Luft auf. Wenn ich genug Zeit und nichts anderes zu tun gehabt hätte, hätte ich diesen Roman in einem Stück verschlungen!
Die Geschichte der Romanows ist so bekannt, dass ich hier auf eine genaue Inhaltsangabe verzichten werde.
Die Handlung erstreckt sich über die Jahre 1914 bis 1918 und beschreibt somit den Niedergang der Zarenfamilie ausführlich. Man merkt, wie viel Arbeit und Recherche in The Lost Crown geflossen ist. Selbstverständlich weiss niemand so genau, wie die Romanows wirklich waren (das stellt Miller auch im Nachwort klar), trotzdem ist es ihr gelungen, diese historischen Persönlichkeiten glaubwürdig zu Papier zu bringen. Die Romanow-Schwestern wie der Rest der Familie zeigen viele Facetten und die Schilderungen der Gedanken und Gefühle und den historischen Ereignissen aus den Sichtweisen der einzelnen Schwestern hat mich ebenso mehr als überzeugt.
Natürlich ist von Anfang an klar, wie der Roman ausgehen wird und dennoch hat mich das grausame Ende mitgenommen.
I’m sick of people doing things to me because of what I am. Girl-in-white-dress. Short-one-with-fringe. Daughter-of-the-tsar. Child-of-the-ex-tyrant. I want people to look and see me, Anastasia Nikolaevna Romanova, not the caboose on a train of grand duchesses. Someday, I promise myself, no one will be able to hear my name or look at my picture and suppose they know all about me. Someday I will do something bigger than what I am.
Sarah Millers Schreibstil hat mich absolut begeistert. Tiefgründig, bewegend, realistisch. Ich werde definitiv noch andere Werke von ihr lesen! (Und für alle die sich Sorgen wegen dem Englisch machen: es werden keine allzu komplizierten Worte benutzt.
Ehrlich gesagt, bin ich überrascht, dass The Lost Crown kein Bestseller und auch nicht übersetzt worden ist, denn es ist einer der besten historischen Jugendromane, die ich seit langem gelesen habe und bei denen man nicht das Gefühl hat, dass die Autor*in bloss Wikipedia-Artikel gelesen hat.
Ich empfehle The Lost Crown jedem, der sich für die Romanows oder für Geschichte im Allgemeinen interessiert. Und ich denke, jeder Ruta-Sepetys-Fan wird dieses Buch genauso mögen, weil man wie bei Sepetys Romanen einfach nur lesen und lesen will, bis man am Ende der Geschichte angelangt.
I wait until we’re past the guards to ask Olga, “Do you think they’ll take us away?”
“If they can’t get the anarchists under control, they’ll have to.”
“I mean like Nagorny and Sednev. Take us away and never tell Papa and Mama what’s become of us?”